Freier Wille

 

Einführung von Claudius

Cl: Du hast einen freien Willen zu entscheiden, ob Du morgens aufstehst oder nicht, ob Du zur Arbeit gehst oder nicht. Selbstverständlich sind dies Dinge, die Du selbst bestimmst. Oft ist es aber so, daß Dir im Nachhinein nach einer Handlung nicht ganz klar war, warum Du dies oder das getan hast. Es kommen Einschränkungen hinzu, d.h. Du bist beeinflußt von Deiner Umwelt, von unserer Seite möglicherweise, von der Vergangenheit und auch von der Zukunft, so daß insgesamt gesehen der freie Wille des Menschen auch beeinflußt wird von “außen“.


TB: Es gibt Dinge, die ich erreichen kann oder nicht erreichen kann, und in diesem Lebensplan bin ich frei mit meinem freien Willen?

Cl: Du weißt, was Du erreichen möchtest, aber es werden Dir Möglichkeiten geboten, die Du vielleicht nicht nutzt. Es werden Stolpersteine kommen, die Du umgehen möchtest. Es werden Herausforderungen auf Dich zukommen, die Du nicht meisterst, oder Du wirst alles in bester Harmonie bewältigen.

TB: Das ist mein freier Wille?

Cl: Das ist auf dem Weg zum Ziel Dein freier Wille.

Auch im astralen Bereich gibt es noch Gruppen, die untereinander Krieg führen. Es ist ähnlich wie bei Euch. Wir können leider hier nicht sehr viel ausrichten, weil wir auch in der jenseitigen Welt einen “freien Willen“ haben.

Dieser “freie Wille“ ist hier sogar noch mehr ausgeprägt, d.h. die Helfer können immer nur unterstützen, ohne direkt einzugreifen, den “freien Willen“ nicht brechen, so wie bei Euch, indem mit drakonischen Strafen gedroht wird oder diese verwirklicht werden. Wir hier versuchen, den anderen von einem Besseren zu überzeugen. Es ist die einzige Form, die wir einem besessenen oder streitsüchtigen Geistwesen gegenüber zum Ausdruck bringen.

W: Das heißt also, eine Weiterentwicklung geht nur über die Selbsterkenntnis.

Cl: Du sagst es. Denn Du mußt bedenken, Ihr habt Eure weltlichen Gesetze, die Euch bestrafen, wenn Ihr etwas Unerlaubtes getan habt. Aber hier gibt es keine Strafe, hier gibt es nur Hilfestellung, aber keine Bestrafung.

St: Dann sind wir ja doch nur ein kleines Etwas, was im Strom treibt, und das Wasser um uns herum ist richtungsweisend?

Cl: Du hast den freien Willen. Wenn Du einen anderen Gedanken hast, wenn Du einen anderen Weg einschlägst, entgehst Du einem ganz bestimmten sogenannten “Zufall“ und triffst demzufolge auf einen anderen sogenannten “Zufall“.

St: Das ist auch eigentlich eine Konsequenz.

Cl: Es ist alles eine Konsequenz.

W: Du hast aber die Möglichkeit, etwas zu verändern, Dich zu etwas zu entscheiden.

Cl: Du triffst aber immer wieder auf irgendwelche Dinge, die Du dann als Zufall bezeichnest, obwohl sie auch vorhanden wären, wenn Du nicht auf sie treffen würdest.

St: Es ist schwierig zu verstehen.

Cl: Es ist sehr schwierig. Es ist selbst für uns sehr schwierig, es zu erklären. Du mußt Dir vorstellen, Ihr bildet, um etwas begreifen zu können, um etwas auffassen zu können, einen Gedanken nach dem anderen. Am Ende setzt Ihr diese Gedanken zusammen und habt ein Bild. Für uns gibt es keinen Gedanken nach dem anderen, bei uns gibt es nur einen Gedanken, wenn ich es so nennen soll, der alles umfaßt.


Du kannst es so sehen. Es ist alles greifbar für Euch, alles latent vorhanden, all das, was je existiert. Es ist jeder Gedanke vorhanden, es ist nichts vorbestimmt, und Du kannst auswählen mit Deinem freien Willen, wie Du jetzt in diesem Leben Deine Wahrscheinlichkeit, in der Du lebst, bestreiten und gestalten willst.


Wir sind mit “höheren“ Ebenen in Kontakt, im weitesten Sinne ja, von denen wir – wenn Du so willst – “gesteuert“ werden.

E: Ja, das ist wieder natürlich eine neue Frage, die uns in der zweiwertigen Logik, wie Heim immer sagt, oder in der Polaritätslogik große Schwierigkeiten bereitet. Du sagtest eben, “gesteuert“ werden. Auf der anderen Seite haben wir hier und sicher auch Ihr drüben die Überzeugung, das Gefühl, ja sogar die Erfahrung, selbst etwas wählen oder entscheiden zu können, also über eine gewisse Freiheit zu verfügen. Und für uns sind, wenn man das jetzt in den Extremen betrachtet, das eine mit dem andern, die Steuerung und die Freiheit ganz schlecht vereinbar. Kann man da einen Übergang sehen?

Cl: Du meinst den “Freien Willen“, den Ihr als Mensch habt, der freie Willen, mit dem Ihr die Welt um Euch herum schafft.

Die Welt, in der wir hier leben, ist frei von Polarität. Es ist, wenn ich das Wort Steuerung benutze, nicht so, daß wir keine Entscheidungsfreiheit mehr hätten. Es ist nur hier so, daß im Prinzip keine Entscheidung mehr getroffen werden muß; es setzt eine Art Automatismus ein.

Das Einzige, was uns möglicherweise zurückhält, ist die Verbindung zu der irdischen Welt, ansonsten herrscht hier eine Art Automatismus, wo Du automatisch in die - aus Eurer Sicht -höheren Ebenen eintauchst.

W: Ich glaube, das erklärt es besser als der Begriff  “Steuerung“.

Cl: Ja, dieses Wort “Steuerung“ ist zu irdisch.

E: Ja, ja.

Cl: Es ist wie ein...

W: Sog?

Cl: Ja, ein Sog, wie ein magnetisches Feld  -  aber das ist auch schon wieder zu irdisch. Du wirst automatisch angezogen, kannst aber noch entscheiden zu bleiben oder einzugehen in die sogenannte Allmacht.

Und wenn ich es Euch bildlich erkläre, dann sehe ich über mir dieses noch hellere, strahlende Licht, aber erklären, was sich dort verbirgt, kann ich nicht, denn für mich ist es auch im Moment nur zu erahnen.


W: Die Frage ist, sind wir Menschen überhaupt bereit, besser noch fähig dazu, in einer gerechten Gesellschaft mit gleiche Rechten und Pflichten zu leben?

Cl: Ihr wäret fähig und bereit dazu, wenn eine dem Menschen übergeordnete Instanz vorhanden wäre, die dieses regelte.

Aber, da Ihr den freien Willen habt, und wir Euch nicht dirigieren dürfen, Euch vorschreiben dürfen, wie Ihr zu leben habt, ist das nicht möglich.

Ein Mensch ist nicht dazu fähig, dies zu ordnen, weil er schon wieder unter angeblich “Gleichen“ als Führer gesehen wird, teils sogar als Halbgott verehrt wird. Und dadurch kann er schon wieder nicht mehr gleichwertig neben seinen Mitmenschen leben. So daß es nur mit einer dem Menschen übergeordneten Instanz funktionieren würde.

St: Wobei ich mich frage, ob es nicht doch möglich, mit einem vollen Bewußtsein möglich wäre. Wenn man z.B. Menschen in einem kleinen Land versammeln würde, die bewußtseinsmäßig hinsichtlich des Zusammenlebens weiter sind, wäre es dann nicht möglich, ein System zu etablieren der Gleichheit. Aber es ist die Frage, ob dies dem grundlegenden Wesen des Menschen widerspricht, eine Form der Gleichheit als System zu etablieren?

Cl: Es würde nur eine gewisse Zeit funktionieren, und dann würde sich wieder eine Elite bilden. Das ist nun mal grundsätzlich eine menschliche Eigenschaft. Ihr seid keine Roboter, die alle gleich konstruiert, eingestimmt sind, alle gleich funktionieren, den gleichen “Intellekt“ haben und die gleichen mechanischen Fähigkeiten.

Der Mensch hat entgegen dem Roboter einen freien Willen, verschiedene Veranlagungen. Es ist nur theoretisch möglich, aber nicht praktisch; es hat noch nie dauerhaft funktioniert.


Was jetzt diese Parallelwelten dieser Inkarnation betrifft, so sind die Veranlagungen, die Ihr hier habt, auch in den anderen Inkarnationen ebenso stark ausgeprägt, Ihr habt aber den freien Willen, jeweils daraus das Beste zu machen.

So daß derjenige, wenn wir also von all den momentanen Parallelinkarnationen reden, was überschaubarer ist, die gleichen Veranlagungen hat, z.B. Mißgunst, starke Mißgunst, versuchen muß, dies in den Griff zu bekommen, daß er sich dessen bewußt wird.

So wie Du Dir möglicherweise bewußt bist, daß Du teilweise egoistisch bist oder Dein Ego glänzen läßt oder sonstiges Eigenschaften hast. Du bist Dir dessen bewußt und Du sagst, ich muß daran arbeiten..

Nur so kannst Du es eliminieren oder weitgehendst. Und so ist es nun Eurem freien Willen überlassen, die Prägung zum Guten oder zum Negativen zu lenken. Im Prinzip ist es so, daß mit unserer Hilfe vieles mit beeinflußt werden kann, aber wir dürfen Euren freien Willen nicht beeinflussen, das wißt Ihr.

Wir können Impulse setzen, das ist alles, was uns von hier aus möglich ist. Wenn aber der Mensch hier in die jenseitige Welt übergeht, sind uns die Hände nicht so sehr gebunden. Denn hier können wir doch mehr Einfluß ausüben, und so werden dann hier Dinge bereinigt, die während des Erdenlebens nicht bereinigt werden konnten.

W: Ich kann das alles nachempfinden und auch annehmen bezüglich des Erdenlebens. Als Gesamtwesenheit, wenn ich da einer Grundprägung ausgesetzt bin, und ein anderer einer anderen Prägung ausgesetzt wird, dann frage ich mich aus dem Gerechtigkeitssinn heraus, kann es sein, daß der eine schwierigere Aufgabe zu bewältigen hat, während der andere aufgrund seiner Grundprägung es leichter hat? Wer legt das fest, und warum ist das so?

Cl: Die Grundprägung ist der freie Wille im Prinzip. Du hast ...- es ist sehr schwierig zu erklären, weil: wo ist der Anfang?

W: Ja, das ist der Punkt.

Cl: Wenn wir sagen: Zuvor war alles eins, war ein Geist, der sich geteilt hat, wenn wir es ganz einfach bildlich sehen wollen, dann haben all die Teile ihren eigenen freien Willen, sich zu prägen, natürlich unbewußt von Dir aus gesehen jetzt, in welche Richtung sie wollen, also, da alle Teilchen individuell verschieden sind, hat jedes Teil seine eigene Grundprägung.

Wenn der Mensch grundsätzlich die gleiche Prägung hätte, dann müßtet Ihr alle gleich handeln.

W: Als Gesamtwesenheit bin ich mehr als nur Mensch?

Cl: Wenn Du alles wieder zusammenfaßt, alle Wesen, dann ist wieder eine Einheit vorhanden. Wenn Du dann wieder teilst, dann hast Du wieder die millionenfache Individualität.

W: Dann ist also der Vorgang der Teilung eigentlich der Auslöser, der die Prägung dann....

Cl: Ja, der Auslöser, der die Prägung....

W: ...vorgibt.

Cl: ..vorgibt. In diesem Moment wird der freie Wille freigesetzt, aktiviert.

W: Ich habe immer noch mein Problem. In dem Moment, wo sich das Ganze in Einzelteile zerlegt, hat das Einzelteil die Möglichkeit, sich selbst zu prägen? Ist es das, was Du sagst?

Cl: Mit dem freien Willen.

W: Mit dem freien Willen?

Cl: Ihr dürft es nicht so dramatisch sehen, es ist aber so, ansonsten wäre alles vorgegeben, was nicht der Fall ist.

W: Das ist genau der Punkt.

Cl: Es ist nichts vorgegeben, es ist der freie Wille, aus diesem Grund ist der Mensch wie er ist.

Und dann muß er wieder, wie eine Herde Schafe, zusammengeführt werden. Das zu bewerkstelligen, ist eine schwierige Aufgabe, die im Prinzip fast nicht zu lösen ist, aber der Sinn ist, daß alles wieder eins wird. Frage mich bitte nicht, was dann ist.

W: Ja, die Standardfrage ist ja eine andere: Wenn man schon mal eins ist, warum teilt man sich dann auf?

Cl: Ich verstehe diese Frage.

W: Das ist dann alles hinterfragt.

Cl: Ja, das ist alles hinterfragt. Vielleicht kommen wir auch noch dahin.


Ja, es ist natürlich so, wenn Du beim Übergang schon weißt, daß Du nicht im Geringsten der Rolle, die Du Dir vorgenommen hast, entsprochen hast, bist Du auch hier nicht geneigt, Dir dieses anzuschauen, sondern Du versuchst, es zu ignorieren. Es gibt hier Menschen, die noch genau so trotzig antworten wie auf Erden, es ist eben Ihr freier Wille, dies zu tun.

So wie Du vielleicht, wenn Du Dich mit jemandem unterhältst, auf Deiner Meinung beharrst, auch wenn Du wissentlich nicht Recht hast, so ist es auch hier.


Cl: Und nun komme ich, da es ein geeigneter Zeitpunkt (in unserem Gespräch) ist, auf den sogenannten freien Willen.

Es kommen Einschränkungen hinzu, d.h. Du bist beeinflußt von Deiner Umwelt, von unserer Seite möglicherweise, von der Vergangenheit und auch von der Zukunft, so daß insgesamt gesehen der freie Wille des Menschen auch beeinflußt wird von außen.

Wenn Du dies erkennst, und wenn Dir dies bewußt ist, dann kannst Du selbstverständlich daran arbeiten, aber oft ist Dir nicht bewußt, wenn Dir ein Gedanke in den Kopf schießt, wo er genau herkommt. Die Ursache kann aus Dir selbst heraus sein und, wie gesagt, sie kann von unserer Seite kommen, und sie kann aus Deinen anderen Parallelleben kommen, aus der Vergangenheit, Zukunft oder aus den Parallelleben, die Du als Wahrscheinlichkeit in dieser Zeitepoche ebenso durchlebst in Form, wenn Du so willst, als möglicher Doppelgänger. Das ist ein Thema, das sehr weitreichend ist. Ihr könnt es unter Euch diskutieren, und wenn dann  Fragen auftauchen, dann könnten wir es noch einmal aufgreifen. Es ist auch für uns hier, für unsere Runde, immer noch ein sehr interessantes Thema, obwohl wir bereits den sogenannten besseren Überblick haben.

Beantwortet dies Deine Frage?

PL: Ja, danke. Ich habe gleich noch eine weitere Frage, die daraus resultiert. Ich habe also mehrere Leben, ich habe Parallelleben?

Cl: Ja.

PL: Diese bilden sich in gewisser Hinsicht durch viele Faktoren, aber ich habe einen freien Willen, und ich bin in gewisser Hinsicht auch durch Euch und durch andere Vor- und Nachleben beeinflußt.

Cl: Ja.


Cl: Dann kann etwas entstehen, was Du von Deiner Dir zugedachten Grundstruktur heraus nicht mehr so sehr kontrollieren kannst. Du gehst vielleicht in eine Richtung, die möglicherweise ins Negative hineinführt oder umgekehrt aus Eurer Sicht, und hier ist keine Steuerung von uns bzw. von der Allmacht her vorgesehen.

Du bist als Teil der Allmacht für Dein Sein frei, für Dich selbst zu entscheiden; Du selbst steuerst. Du wirst vielleicht inspiriert, und ganz besonders wird Deine Seele immer versuchen, Dich auf den richtigen Weg zu bringen. Sie wird Dich immer begleiten und wird das Beste für Dich wollen. Aber Dein Geist kann allein die Entscheidung treffen, und hier ist dem Menschen die Freiheit gelassen zu entscheiden, welchen Weg er einschlagen möchte.

Jedoch wirst Du nicht nur von Deinem jetzigen hier anwesenden Geist gesteuert, sondern von all dem Geist, der zu Deinem Sein gehört. Von all Deinen anderen Inkarnationen kannst Du positive oder negative Impulse erhalten.

Wenn Du anfällig bist, wenn Du psychisch nicht stark genug bist, Ihr sprecht oft auch von Charakterschwäche, dann bist Du vielleicht anfällig für negative Einflüsse, die Du Dir nicht vorgenommen hast in der geistigen Welt für diese Inkarnation.

Da alles möglich ist, ist auch dem Menschen der freie Wille zur Entscheidung gegeben, wie gesagt, jedoch mit all dem Einfluß aus anderen Inkarnationen, auch aus der geistigen Welt. Das hat nichts mit Steuerung oder Vorbestimmung zu tun, sondern nur mit Intuition oder Eingebungen, die Du entweder annimmst oder ablehnst, nicht unbedingt bewußt.

Es gibt leicht manipulierbare Menschen, die sehr labil sind und sich tatsächlich beeinflussen lassen zu Handlungen, die sie sich niemals im Ursprung vorgenommen haben. Kein Geistwesen geht in ein Leben und nimmt sich eine furchtbare Handlung vor. Es nimmt sich vielleicht vor, in diesem Leben eine Tragödie zu durchleben, aber es ist nicht im voraus genau definiert, was es sein wird.

Es wird nicht sagen, ich möchte zum Mörder werden, aber es kann dazu führen, daß es durch Einflüsse, denen es sich aussetzt, weil seine Psyche dann als inkarnierter Mensch labil ist, eben zum Mörder wird, aber vorgesehen hat er es nicht, und von irgendeiner übergeordneten Instanz ist es auch nicht gesteuert. War das eine Antwort auf Deine Frage?

Nun kommt es auf Eure Psyche an, inwieweit Ihr Euch beeinflussen laßt von positiven oder auch negativen Impulsen. Und nun kommen noch hinzu alle die Einflüsse hier auf dieser Erde, all´ diese Gedanken, die um Euch herumschwirren, die möglicherweise auf fruchtbaren Boden bei Euch fallen oder auch nicht, so daß hier natürlich eigentlich nur von einem sogenannten „eingeschränkten freien Willen“, momentan hier im Physischen, gesprochen werden kann. Denn es kann sich keiner, das trifft auf jeden Menschen zu, vor Einflüssen von außen schützen.


Cl: Es gibt auch tatsächlich Wesen, die sich insgesamt so entwickelt haben, daß sie ihr Lernpensum leichter durchlaufen als andere. Es ist schwierig, hier in Einzelheiten zu gehen, und wenn alle Wesen gleich wären, dann gäbe es nun mal keine Unterschiede, die es aber gibt.

An was das liegt, das kann ich Dir auch nicht sagen, es ist nun mal doch im Endeffekt hauptsächlich für die einzelnen Dinge, die der Mensch bewerkstelligt, der Freie Wille zuständig. Wenn Du von anderer Seite für Eure Begriffe positiv oder negativ beeinflußt wirst, dann läßt Du dies zu, der eine mehr bewußt, der andere weniger.

Natürlich ist Euer Freier Wille mit verantwortlich, hier standhafter zu sein als vielleicht der andere. Und das hat dann nichts damit zu tun, welche Veranlagung Ihr von der Vererbung her mitbringt.

W: Das setzt die Entscheidungsfreiheit voraus, wo ich auch am überlegen bin, denn es passiert im Moment viel in unserer Gehirnforschung, wo anhand bestimmter Gehirnaktivitäten festgestellt wird, daß die Entscheidung schon vorher gefallen ist, bevor man glaubt, sich zu entscheiden.

Cl: Vor jeder Entscheidung ist unbewußt Vorarbeit notwendig, es fällt nicht eine Entscheidung vom Himmel. Es ist hier Vorarbeit im Entscheidungsvorgang notwendig. Du wirst jedoch erst mit der bereits getroffenen Entscheidung bewußt konfrontiert, eben dann, wenn Du sie fällst, das ist richtig.

Trotz allem kommt es ja zu einer Entscheidung, die zum Tragen kommt, von wo aus immer sie auch getroffen wurde. Wenn Du selbst nicht in diesem Moment entscheiden kannst, wofür Du Dich entscheidest, weil Du ein Mensch bist, der sich grundsätzlich zu keiner Entscheidung durchringen kann, dann läßt Du unbewußt andere entscheiden und glaubst, es sei Deine Entscheidung.

W: Es ist auch abhängig von Kindheitserlebnissen, Erziehung usw.

Cl: Das fließt mit ein.

A: Es ist doch auch so, daß eben diese Dinge, daß alles schon vorhanden ist.

E: Ja, ja.

W: Wir wollen, was wir tun.

A: Es ist folgendes, Du könntest trotz allem dann noch anders entscheiden. Sagen wir, es geht um eine ganz bestimmte Sache, und im Informationsfeld, wie Ihr es nennt, gibt es für diese Sache in diesem Moment schon verschiedene Entscheidungen, dann werdet Ihr eine davon nehmen, die schon vorhanden ist. So ist es von unserer Seite aus zu verstehen.

E: Das hängt mit der Zeitlosigkeit auch zusammen.

A: Ja. Die Entscheidung ist schon vorhanden.

Es ist so, wie wir es von hier aus definieren. Auch wenn es Eure Gehirnforscher vom Wissenschaftlichen her so definieren und sagen, diese Entscheidung ist schon längst gefallen, sind jedoch gleichzeitig hunderttausend andere Entscheidungen vorhanden, und eine dieser bereits vorhandenen Entscheidungen werdet Ihr in diesem Moment treffen.

Es ist also nicht nur eine vorhanden, die Ihr trefft, sondern es ist eine Auswahl vorhanden, und in diesem Moment entscheidet Ihr Euch für eine Entscheidung aus dieser oder dieser Ecke, es könnte auch aus der Mitte sein. Aber in diesem Moment entscheidet Ihr trotz allem mit Eurem freien Willen.

W: Das sind auch diese Modelle, die dann hinterfragen: Haben wir überhaupt einen freien Willen?

A: Ihr habt in diesem Moment den freien Willen, etwas zu entscheiden, was schon entschieden ist.

E: Sehr schön.

(Erheiterung)

A: Das ist Euer Beitrag. Wir könnten natürlich jetzt darüber philosophieren, wer diese Entscheidung im voraus getroffen hat. Aber, das wäre mühselig, weil, dann müßten wir diese Hunderttausend bereits vorhandenen Entscheidungen einzeln …

E: …den gesamten Kosmos einbeziehen.

A: So ist es.


A: Das ist doch das Interessante. Ihr sitzt zusammen und experimentiert in Absprache mit den jenseitigen Experimentatoren (z.B. Materialisationen in Scole), und Ihr werdet dann natürlich in diesem Moment noch einmal von den jenseitigen Partnern, wenn es um eine Besonderheit geht, gefragt, ob Ihr damit einverstanden seid. Wenn Ihr “ja“ dazu sagt, dann wird das bestätigt, was mit Euch möglicherweise vorher bereits geistig abgesprochen ist.

Sagt Ihr in diesem Moment: “Nein, das möchte ich nicht“, so kann es sein, daß es trotz allem schon vorher abgesprochen war, doch mit Eurem freien Willen seid Ihr in diesem Moment aus irgendwelchen Gründen heraus nicht bereit dazu. Dann argumentieren wir aber nicht: “Ihr habt aber doch gestern gesagt, Ihr seid bereit“, sondern wir akzeptieren das. So ist es. Es ist wichtig, was Ihr in diesem Moment, in dem die Sache zum Tragen kommt, sagt. Es wird Euch niemand von hier aus dazu zwingen.

W: Es kann auch einer momentanen Stimmung unterliegen.

A: Ja, es können Stimmungen sein. Es ist immer noch in diesem Moment, egal, wie Ihr “freien Willen“ definiert, Euer freier Wille, der entscheidet. Und das wird hier respektiert, und nicht so, wie Ihr das macht mit Vorwürfen: “Aber, Du hast mir doch versprochen usw.“, das gibt es hier nicht, auch ein “nein“ ist für uns eine Antwort.


HE: Wenn ich es richtig verstanden habe, weil Du gesagt hast, alle Leben sind schon gelebt, dann kommt mir die Idee zu sagen, daß der freie Wille darin besteht, daß ich das, was in diesem Leben auf mich zukommt, wenn schon alles da ist, bejahe und so annehme, wie es kommt und daraus das Beste mache. Ist das richtig so?

Cl: Der freie Wille ist zusammengesetzt aus dem, was Du momentan entscheidest. Es ist Dein freier Wille, ob Du nun eine Tasse Kaffe oder eine Tasse Tee trinkst. Ich würde sagen, hier könnte man sagen, das ist Dein freier Wille. Alles andere ist beeinflußt von der jenseitigen Welt, von Deinen Inkarnationen, vom Informationsfeld, aus dem Du Information unbewußt abrufst. Es ist so, daß Dein freier Wille eben doch – wenn Du so willst – kein freier Wille ist.

Du bist beeinflußt von Deiner Umwelt, die Dich eine Entscheidung treffen läßt, die Dir oft im Nachhinein etwas fremd erscheint. Du fragst oft: warum habe ich gerade jetzt so entschieden? Weil Du in gewisser Hinsicht konstant mit Deinen Antennen mit allem, was ist, verbunden bist.

Und jetzt kannst Du filtern. Der eine kann dies besser, der andere weniger. Der eine filtert alle negativen Einflüsse heraus oder zum Teil, oder zum größten Teil, der andere filtert alle positiven Einflüsse heraus, und er wird möglicherweise eine Entscheidung treffen, von der Du nachher sagst, er ist ein Verbrecher. Ihm ist aber oft vielleicht nicht bewußt, warum er dazu wurde. Das ist als Beispiel ein Extremfall.

So gibt es eben zu viele Einflüsse um Euch herum. Und nun ist entscheidend: wie seid Ihr geistig motiviert, wie seid Ihr motiviert bzw. welche Einflüsse laßt Ihr zu mit Eurem Geist. Das hat nichts mit dem Gehirn zu tun, das Gehirn richtet nur die Antennen aus.

Und hier könnt Ihr fragen, was ist das Motiv? Jeder Mensch hat ein Motiv, und aus dem Motiv heraus, geformt durch den Geist, und je nach dem, wie gesagt, wie der Geist ausgerichtet ist, wird der Mensch seinen sogenannten freien Willen aus allen Einflüssen heraus bilden. Es ist sehr schwierig, es in Eure Worte zu bringen.


E: Das ist eben wieder die Frage, wie weit können wir uns selber als autonome Wesen empfinden, damit ist es nicht weit her.

Cl: Ja, Du hast nicht unrecht, denn ich kann jetzt nicht entgegen dem, was ich vorher gesagt habe, sagen, daß Ihr einen total freien Willen habt. Das wäre im Gegensatz zu dem, was ich Euch erklärte, daß Ihr beeinflußbar seid, daß Ihr beeinflußt werdet aus allen Richtungen.

W: Bei der Willensbildung.

Cl: Bei der Willensbildung und auch bei den Dingen, die Ihr unbewußt tut. Es ist ja so, daß Euer Unterbewußtsein im Prinzip ein wenig ein eigenständiges Dasein hat, so daß Ihr nicht genau wißt, was aus Eurem Unterbewußten kommt, Ihr könnt es nicht genau einordnen.

Ihr könnt es vielleicht einkreisen, wenn Ihr versucht, ein wenig Euch selbst zu erforschen, ein wenig Euer Wesen zu analysieren, vielleicht könnt Ihr dann die Herkunft von Gedanken ein wenig einkreisen, und wenn Ihr in der Lage wäret, jegliche negativen Einflüsse zu eliminieren.

W/E: Das wäre prima.

Cl: Aber das ist nicht möglich. Es wäre ein Filter notwendig, der nicht vorhanden ist.

W: Die Frage ist, auf was spricht man an, warum springt man an. Das frage ich mich oft.

Cl: Es ist meist das Ego.


RD: Wir haben einige Freunde gehabt, die versprochen haben, sich nach ihrem Übergang zu melden und bei der TK zu helfen. Und es gibt viele Fälle, wo man glaubt, sie sind verschwunden in Raum und Zeit. Man hört nichts, man sieht nichts. Wollen sie nicht oder dürfen sie nicht, wohin verschwinden sie?

Cl: Es gibt natürlich keinerlei Verbote. Es ist hier “absoluter“ freier Wille vorhanden, denn die Wesenheiten werden - so wie Ihr - von keinem Vorhaben durch Einflußnahme zurückgehalten.

Ihr seid ständig einem Gewirr von Einflüssen ausgeliefert. Dies alleine schon durch die Menschen direkt um Euch herum, auch durch Einflüsse - auch negativer Art - aus der jenseitigen Welt, von Euren Existenzen insgesamt gesehen her. Ihr seid ständig unter Beschuß, so daß ein echter “freier Wille“ bei Euch kaum möglich ist, d.h. er wäre möglich, wenn Ihr nicht konstant in irgendeinem Kontakt stehen würdet.

Jeden Augenblick, selbst innerhalb einer Sekunde, habt Ihr mehrere Einflüsse auf Euch zukommen, die Euch inspirieren oder Euch zum Handeln treiben, und Ihr glaubt, Ihr habt einen “freien Willen“.

Ich möchte nicht behaupten, daß es den “freien Willen“ generell nicht gibt, aber mit all´ diesen Einflüssen ist es nicht möglich, ihn durchzusetzen.

Hier bei uns gibt es das nicht. Hier gibt es nur hilfreiche Begleitung. Wenn Eure Verstorbenen zu uns kommen, sind sie zunächst einmal mit sich selbst beschäftigt, und das muß man verstehen. Der eine möchte vielleicht gerne sofort Kontakt mit Eurer Welt, der andere möchte ganz gerne einmal erst seine Welt dort, wo er angekommen ist, erkunden und ist überhaupt nicht an einem Kontakt interessiert, auch wenn er es vorher versprochen hat.


E: Habe ich im extremen Sinne einen freien Willen, oder ist mir die Evolution – jetzt wieder extrem formuliert – aufgezwungen?

BH: Es ist so, ich möchte dazu sagen, den freien Willen haben Sie in Ihrem täglichen Leben selbstverständlich. Sie haben Macht über Ihre kleinen unmittelbaren Bereiche, über Ihre Tätigkeit, darüber, ob Sie zu Hause bleiben oder aus dem Haus gehen, ob Sie essen, trinken oder nicht. Dies sind die Banalitäten im Leben, und selbstverständlich haben Sie hier einen freien Willen, der auch noch ein wenig darüber hinaus geht.

Im ursprünglichen Sein des Menschen ist eine Art Prägung vorhanden, eine individuelle Prägung und eine gemeinsame Prägung, eine kollektive Prägung. Die kollektive Prägung, mit ihr möchte ich beginnen, ist die, daß der Mensch zum Ursprung zurückkehren soll, zum Göttlichen zurückkehren soll. Die individuelle Prägung, daß der Mensch für sein gesamtes Sein eine Prägung hat, sie hatten darüber schon gesprochen, sich zu einer ganz bestimmten Eigenschaft, ich möchte nicht Charaktereigenschaft sagen, entschieden hat. Dies ist die grundsätzliche Ausrichtung jedes Menschen.