EGO
Einführung von Claudius zum Thema EGO
Cl: Du mußt ihn einfach ablegen können, den Ballast, wenn es Zeit
ist, weil der Mensch grundsätzlich dazu neigt, bis zum Tode seinen
gesamten Ballast nur aus Ego-Gründen heraus mit sich
herumzuschleppen. W: Die Gesellschaft funktioniert eigentlich so, daß
jeder für sich, seine Familie, seine Umgebung das Beste möchte, nicht
zwangsläufig auf Kosten anderer, aber, daß wir uns in einem Meer von
Egoisten bewegen und man selbst einer davon ist. Cl: Ja. Im Prinzip hast Du Recht, aber das ist Eure
Gesellschaftsform. Es gibt Länder, wo es etwas anders ist, aber es wäre
in Eurer westlichen Welt nicht mehr möglich, als großer Clan zusammen zu
leben, für alle das gleiche Wohl erlangen zu wollen. Ihr habt Euch
abgegrenzt, Ihr grenzt Euch von Euren Nachbarn ab, Ihr seid im Prinzip
Einzelgänger geworden. Auch wenn Eure Kinder irgendwann aus dem Haus gehen, was meist der
Fall ist, dann denkt Ihr weiter nur an Euch selbst, an die eigenen
Kinder und Enkelkinder. Aber in einer Gesellschaft, wo einer für alle
und alle für einen da sein muß, ist die Denkweise grundsätzlich anders.
Ihr werdet zu Egoisten in Eurer Gesellschaft erzogen. St: Es ist eigentlich nicht nur ein Mangel an
Gemeinschaftsgefühl, es ist auch interessant zu sehen, daß gerade in
Ländern, die von Armut geprägt sind, die Menschen glücklicher als die
Menschen in unserer tollen abgesicherten Wohlstandsgesellschaft sind. Cl: Ja, Ihr lauft durch Eure Straßen und findet kaum jemanden, der
freudig ausschaut, der lacht. Geht in dieses geplagte Land Afghanistan,
und Ihr werdet selbst in diesem Chaos, in dieser entsetzlichen
Situation, in der sich die Menschen dort befinden, solche finden, die
sich freuen, Kinder, die Freude zum Ausdruck bringen, wenn sie einem
Kameramann gegenüber stehen, Freude über die kleinste Kleinigkeit.
Daraus erkennt Ihr, was aus Euch geworden ist in der westlichen Welt:
unzufriedene, habgierige, egoistische - wenn ich es so ausdrücken darf -
Menschen. St: Die Güter sind für uns nicht nur Sicherheit, sie
repräsentieren unseren Status innerhalb der Gesellschaft, was eigentlich
erschreckend ist, weil es kein gutes Licht auf die Zukunft wirft. Cl: Ihr betäubt Euch mit diesen Dingen. Was die materiellen Dinge
betrifft, so strebt der Mensch nach einem bestimmten Gegenstand. Wenn er
ihn besitzt, ist er momentan erfreut, empfindet Glück, aber kurze Zeit
danach benötigt er eine weitere materielle Betäubung, und so ist es wie
wenn er Drogen nimmt. Die Materie ist eine Droge, und so werdet Ihr
niemals genug davon bekommen, wenn Ihr nicht irgendwann diesen
Teufelskreis durchbrecht und erkennt, daß im Prinzip die Zufriedenheit
mit dem, was Ihr habt, viel wichtiger ist. Du mußt die Erkenntnis gewinnen, daß, wenn Du jemanden zu Dir
einlädst und ihm Deine neuesten Errungenschaften zeigst, daß er, wenn er
nicht im Besitz dieser Dinge ist, aufgrund dieser Materie entweder
innerlich abschaltet oder mißgünstig, neidisch und teilweise wütend
reagiert. Selbst wenn Du also im Besitz von Materie bist, mußt Du sie
nicht unbedingt zur Schau tragen. St: Ich glaube, das ist eine unserer Hauptaufgaben,
daß wir dieses erkennen und unser Verhalten diesbezüglich anderen
gegenüber, wenn nötig, auch verändern. Cl: Es ist sehr schwer. Ein anderes Beispiel. Sagen wir, Du hast ein
Buch geschrieben und erscheinst mit Deinem Namen als Autor. Wenn jetzt
jemand kommt und sagt, wir sollten einen anderen Namen nehmen. Dann
könnte es Dir eigentlich egal sein, wenn Du Dein Honorar erhältst. Nein,
es ist Dir nicht egal. Du möchtest gerne Deinen Namen dort stehen haben,
was auch ganz natürlich und legal ist, aber nun die Frage: warum, warum
muß Dein Name dort stehen? Im Prinzip wäre es egal, ob Meier, Müller
oder – wie Ihr sagt - Schulze dort steht, aber es ist Dir nicht egal, es
ist das Ego. W: Ja, das ist die eine Seite. Es ist auch die
Gerechtigkeit. Wenn jemand seine Leistung dort hineingesteckt hat, dann
muß sich nicht ein anderer mit dieser Leistung schmücken. Cl: Richtig, aber würde es dort ein fingierter Name sein, auch ohne
daß sich ein anderer mit Deinem Werk schmückt, würdest Du das nicht
akzeptieren wollen. W: Ja, das ist richtig. Cl: Ich möchte dies nicht als negative Eigenschaft hinstellen,
sondern aufzeigen, wie der Mensch reagiert. Das ist jetzt nur ein
harmloses Beispiel. St: Man wird ja auch nach den Dingen, auf denen der
eigene Name steht, bewertet. Cl: Selbstverständlich. St: Es sind ganz normale Bedürfnisse von Anerkennung
in dieser Gesellschaft. Cl: Es ist einfach die Anerkennung, die der Mensch braucht, solange
er sich noch in dieser Gesellschaft bewegen muß. Zu einem Zeitpunkt, wo Du Dich aus dieser Gesellschaft mehr und mehr
gelöst hast, wird Dir, wenn Dein Name irgendwo erscheint, dies nicht
mehr von so großer Wichtigkeit sein. Es sollte so sein, daß Du immer
mehr darauf verzichten kannst, aufgrund Deines Namens, Deiner Leistung
irgendwo Anerkennung zu finden. Es müßte Dir am Ende egal sein. Erst
dann erlangst Du eine gewisse Zufriedenheit, Überlegenheit, und dann
ärgerst Du Dich auch nicht mehr über die Unzulänglichkeiten anderer
Menschen. St: Das heißt, daß wir im Prinzip die wahre
Zufriedenheit nur aus uns selbst heraus finden. Cl: Ja, auch wenn Du später vielleicht Dir einen Namen machst in
Deinem Beruf, dann ist dies wichtig für Deine Tätigkeit, weil Dein Name
dann ein Garant ist, und Du damit Dein Leben bestreitest. Aber es sollte so sein, daß nicht dies im Vordergrund steht, daß dies
nur Beiwerk ist, daß Du mit Demut Deine Arbeit tust und Deine eigene
Person hinten anstellen kannst, wenn es zugunsten vielleicht anderer
Menschen notwendig ist. Und dann wirst Du auch in Deiner Arbeit eine
Zufriedenheit finden. Das hat nichts damit zu tun, dann nicht Karriere
machen zu können. Du kannst auch mit einer gewissen Demut Karriere in
Deinem Beruf machen. St: Die Demut ist das Entscheidende. Cl: Ich möchte nur nicht, daß Ihr Euch persönlich angegriffen fühlt,
wenn ich die Dinge so deutlich ausspreche. Es ist im Prinzip eigentlich
allgemeingültig von mir gemeint. St: Das ist ja richtig, daß Du uns diese Denkanstöße
gibst. Nur so kann man seine eigene Position innerhalb dessen, wo man
sich befindet, herausfinden. Man muß an sich arbeiten. Cl: Ich habe noch ein kleines Beispiel, damit Ihr erkennt, was ich
meine. Angenommen, Du bist im Beruf und hast bestimmte Titel, Du bist
Direktor oder so. Du hast dies auf Deiner Geschäfts-Visitenkarte stehen,
weil es für Deine Firma förderlich ist und natürlich auch für Dich
während Deines Berufslebens. Nun wirst Du irgendwann Dein Berufsleben verlassen, und läßt Dir eine
neue Visitenkarte drucken. Und hier steht dann immer noch – außer den
Titeln, die sowieso zu Deinem Namen gehören, wie z.B. “Dr.“ – die
Zusatz-Bezeichnung “Direktor“, oft dann mit dem Zusatz a.D. – außer
Dienst -. Was soll das? Wen interessiert das? Oder auch bei den großen
Sterbeanzeigen in der Zeitung. Der Titel interessiert niemanden mehr. Hier sollte man bereit sein, auf diese Dinge zu verzichten, weil das
Leben dann viel einfacher wird. Derjenige, der diesen Titel noch auf
seiner Visitenkarte stehen hat, ist geneigt, auch wenn er seine Zeit zu
Hause als Pensionär verbringt, jedermann, der ihm über den Weg läuft,
diese Visitenkarte zu überreichen. Dies kann in Streß ausarten. Ihr
wißt, was ich meine? St/W: Ja. W: Irgendwann muß man zu dem Punkt kommen, wo man nur
noch Mensch ist, wo man sich von der Rolle trennt. Cl: So ist es. Du mußt einfach ablegen können, den ganzen Ballast,
wenn es Zeit ist. Es sind nur Beispiele, die ich genannt habe, weil der Mensch
grundsätzlich dazu neigt, bis zum Tode seinen gesamten Ballast mit sich
herumzuschleppen, nur aus Ego-Gründen heraus. St: Je bewußter wir werden, je mehr verläßt uns der
subjektive Gesichtspunkt, das Beengende, das Ego. Hat es etwas damit zu
tun, daß sich langsam der subjektive Blickwinkel auflöst, das Ego an
sich? Cl: Du meinst in Eurem Dasein oder in der geistigen Welt? St: In beidem eigentlich. Ich glaube, wenn man das
Bewußtsein haben möchte, über seine anderen Bewußtseine, der Teilaspekte
seiner selbst im Klaren zu werden, darf man kein Ego mehr haben. Cl: Ja, daß Du dann Dein momentanes Dasein in einer Parallelwelt im
Prinzip nicht als einen Teil von Dir erfassen kannst. Wenn ich Dir
erzähle, daß Du in einer Parallelwelt im Moment dies und das tust, mag
es sein, daß Du Dich damit nicht identifizieren kannst. Du hast immer
noch Dein Ego und sagst, was interessiert mich, was dieser Teil von mir
da tut. Je mehr Du Dich aber mit diesen Dingen beschäftigst und je mehr Du an
die Tatsache herankommst, daß Du multidimensional agierst aus einem
Ursprung heraus, je mehr verliert die Wichtigkeit Deines Egos. St: Ja. Cl: Das stimmt. St: Vielleicht hat der Verlust des Egos auch etwas mit
dem Verlust von einseitigen Bewertungen in “gut und schlecht“ zu tun. Cl: Ja, aber trotz allem wirst Du bis zu Deinem Lebensende noch ein
Quentchen Ego mit Dir herumtragen. Ansonsten würde das nicht in das
Gesamtbild hineinpassen. Du bist trotzdem in diesem Leben noch im
Stadium, wo Du Dich persönlich noch als wichtig empfindest und wo Du
zunächst auch noch Deine anderen Existenzen hinten anstellst. Du würdest bewußt jetzt nicht sagen, um einer parallelen Existenz
einen Vorteil zu gewähren, verzichte ich auf das und das, weil Du Dir
sagst, ich weiß ja gar nicht, wer ich dort bin. Aus diesem Grund wirst
Du bis zum Lebensende Dein Quentchen Ego mit Dir herumtragen. St: Wie jeder andere auch. Cl: Ja. Cl: Daß Ihr Menschen seid, ein Ego habt, gelobt werden wollt und auch
-wie Ihr so sagt - “auf Eurer Bühne eine Rolle spielen wollt“, auf Eurer
persönlichen Bühne, das ist verständlich. Bewundernswert ist, daß Ihr
auch hier möglicherweise Einschränkungen bereit seid zu machen, das ist
der Anfang. W: Das ist auch von der Seite her interessant, weil
heute Nachmittag das Hauptthema unserer Diskussion war, wie wir die
Information, Erkenntnisse und Gedanken, die wir gemeinsam mit Dir
erarbeitet haben, sinnvoll weitergeben können, ohne der Gefahr zu
erliegen, sich selbst damit zu schmücken. Cl: Selbstdarstellung. W: Ja. Und da weiß ich, daß man als Menschen, in der
Form wie wir sind, sehr geschickte Selbsttäuscher sein können. Cl: Du hast vollkommen Recht, das war schon zu meiner Zeit so. Und
auch ich war nicht frei davon. Nur hatte ich gelernt, mich
zurückzuhalten. Ihr wißt aus welchen Gründen. W: Ja. Cl: Ich habe “gottseidank“, wie Ihr so schön sagt, mich mit meiner
Selbstdarstellung zurückgehalten, weil ich erkannt habe, daß ich
eigentlich besser damit lebe. Selbstdarsteller haben sehr viele
Kritiker, Neider und welche, die am Stuhl sägen, so daß es tatsächlich
oft vorteilhafter ist, sich zurückzuhalten. Ganz besonders, wenn Du ein
Mensch bist, der insgesamt sehr ansprechend ist, hast Du natürlich viel
Neider. Und da solltet Ihr selbstverständlich schon darüber reden und
dies berücksichtigen. Das ist vollkommen richtig. So wie Du Dir möglicherweise bewußt bist, daß Du teilweise egoistisch
bist oder Dein Ego glänzen läßt oder sonstiges Eigenschaften hast. Du
bist Dir dessen bewußt und Du sagst, ich muß daran arbeiten. Ein Mensch, der Harmonie möchte, ist auch bestrebt, das
Harmoniegefühl bei dem anderen hervorzurufen. W: Das ist richtig. Cl: Ein Mensch, der dies nicht im Sinn hat, ist machtgierig und kann
selbst dieses Harmoniebedürfnis nicht ausleben, weil er glaubt, er
vergibt sich etwas. Also wird er seine Macht ausüben und versuchen, sich
andere Menschen unterzuordnen, so daß keiner in den Genuß der Harmonie
kommt. Jemand, der eine starke Position einnimmt und auf einen gleichwertig
starken Partner stößt, der ebenfalls ein Harmoniebedürfnis hat, wird
immer mit ihm einen Konsens finden. W: Ist es vorgegeben, anerzogen
(das Ego)? Cl: Es kann durch Erziehung nur verstärkt werden. Ein Mensch, der auf
die Welt kommt und sich eine ganz bestimmte Rolle ausgesucht hat, muß
vielleicht ein wenig egozentrischer sein von Natur aus als ein anderer,
der sich eine total andere Rolle ausgesucht hat. Also wird der eine schon mit der Anlage mehr oder
weniger auf die Welt kommen. Und so ist es z.B. auch wenn Du Zwillinge
hast, selbst, wenn es eineiige Zwillinge sind, haben sie trotz der
Gemeinsamkeiten auch Verschiedenheiten. Einer davon schreit öfter, um
die Aufmerksamkeit der Mutter mehr auf sich zu lenken. Dieses Kind hat
noch nichts gelernt von Egoismus, doch schon da ist zu erkennen, daß
dieses Kind die Anlage verstärkter mitgebracht hat als vielleicht das
Geschwisterchen. Jetzt kommt hinzu, was das Kind im Elternhaus lernt. Ein
egozentrisches Kind soll man nicht noch darin bestärken, weil das dann
in übertriebenem Maße sich später auswirken kann. Man sollte es aber
auch nicht unterdrücken, es ist eine Gradwanderung für die Eltern. W: Ja, damit man jemanden nicht verbiegt gegen seine
Eigenschaften. Cl: So ist es. Du sollst ihn eigentlich so lassen wie er ist. Du
darfst nur nicht das Egozentrische verstärken, indem Du nachgibst, weil
es vielleicht der einfachere Weg ist, sondern es sollten beide Kinder,
wenn es sich um Geschwister handelt, trotz allem gleichrangig behandelt
werden. Und hier machen oft Eltern Fehler auch im späteren Alter, daß sie
nachgeben dem Egoismus, der auch zur Habsucht werden kann. Und der, der
nicht so sehr ein egozentrisches Verhalten zeigt, ist dann im Nachteil. W: Das hört sich ja jetzt so an, als wenn man schon
bestimmte Verhaltensweisen mitbringt. Cl: Ja, selbstverständlich, Du siehst es an den Kindern. Der eine ist
egozentrischer als der andere. Der, der bescheiden ist, wird oft
unterdrückt, weil es so einfacher ist, er hält ja den Mund. Also wird
der, der den Mund auftut, zufriedengestellt, und damit förderst Du
natürlich dieses Verhalten. Und das ist eine ganz wichtige Aufgabe, wenn Du Kinder hast, daß Du
dieses Verhalten nicht förderst, sondern daß Du trotz allem Deine Kinder
gerecht behandelst, auch wenn der eine bescheiden ist und der andere
mehr verlangt. Man sollte vielleicht, wenn man ein Kind hat, das egozentrisch ist,
versuchen, ihm sein Verhalten klarzumachen, was sehr schwierig sein
wird, weil ein Egozentriker abstreitet, daß er so ist. Aber man sollte
schon klare Verhältnisse hier schaffen. A: Und so könnt Ihr es Euch hier bei uns vorstellen, nur noch
verstärkt, selbstverständlich, weil wir hier in unserer Gruppe, egal,
aus wie vielen Personen sie besteht, natürlich schon unser sogenanntes
Ego abgelegt haben, das bei Euch noch vorhanden ist, was auch ganz
natürlich ist, denn wenn Ihr schon so wäret wie wir hier sind, dann
brauchtet Ihr nicht auf dieser Erde zu sein. Ihr habt Eure egozentrische
Haltung, der eine mehr, der andere weniger. Das ist ganz normal, und das ist das, was ich mit Ego meine.
Natürlich haben wir in unsrer Gruppe noch eine Art Individualität, aber
wir haben unsere egozentrische Haltung abgelegt, und das ist das, was
uns unterscheidet von Euch. A: Es ist einfach so, daß Du - sagen wir - von Bewußtseinsebene zu
Bewußtseinsebene Dein Ego immer mehr ablegst. Denn auch hier sind wir
zwar nicht egoistisch, trotz allem bist Du noch als Ich vorhanden, und
das wird in den für Euch oder auch von uns aus gesehenen höheren Ebenen
mehr und mehr diffus. Je höher Dein Bewußtsein steigt, je mehr prägst Du Dein Gefühl für
die Gemeinschaft, der Liebe aus, wenn Du so willst. Damit kannst Du es
immer am besten erklären, Deine Liebe der Gemeinschaft gegenüber, Dein
Dich zurücknehmen, immer mehr Dein Ich einzuschließen in die
Gemeinschaft und der Gemeinschaft zu dienen. Egal, ob es hier um geistige Hilfe geht für verstorbene Menschen,
egal um was es hier geht. Du wirst immer mehr eins mit Deinen
Mitgeistern in Deiner Gruppe. Es wird in den höheren Bewußtseinsebenen
kaum ein Geistwesen zu finden sein, das nicht einer Gruppe angeschlossen
ist. Interessant ist auch, daß dann keine direkten Gruppen mehr abgegrenzt
bestehen, Du bist Teil dieser gesamten Bewußtseinsebene, nicht nur Teil
einer Gruppe. E: Das heißt, die sogenannten Begrenzungen werden dann
immer schwächer. W: Ich glaube auch die Zielsetzung, der Zielinhalt
verändert sich. Wenn ich es richtig verstehe, ist es das Dienen, für den
anderen da zu sein. A: Ich würde sagen, dienen ist vielleicht… W: Ja, das klingt zu stark. A: Du strahlst Liebe aus, ohne daß Du eine Belohnung dafür erwartest,
und da dies jeder in diesen Bereichen tut, ist hier eine 100%ige
Symbiose, oder sagen wir eine 98%ige, denn es gibt ja immer noch eine
kleine Steigerung, aber eine sehr hohe Symbiose vorhanden untereinander
auf dieser Bewußtseinsebene und auch hin zu den darunter liegenden
Bewußtseinsebenen. Du strahlst dann Deine Liebe innerhalb der
Bewußtseinsebene und nach unten aus, nach oben bist Du noch etwas – hier
fehlen die 2% - noch etwas begrenzt in Deiner eigenen Begrenzung. W: Vor einiger Zeit hatten wir darüber gesprochen, daß
man einen bestimmten Typus in der Inkarnation auch verkörpert. Das ist
ja der Kämpfer auch ein Typus, dem bestimmte Eigenschaften innewohnen. Cl: Ja, das ist natürlich nicht so, daß Du in jeder Inkarnation
vordergründig den Kämpfer verkörperst, sondern das ist eine
Grundeigenschaft, die mal mehr, mal weniger ausgeprägt ist. Es heißt
nicht grundsätzlich Kampf mit der Waffe oder materiellen Kampf. Du
kannst ein geistiger Kämpfer sein, Du kannst für Gerechtigkeit kämpfen.
Dies sind die positiven Eigenschaften eines Kämpfers. Er möchte
Harmonie. Es gibt auch die negative Form, wo der Kämpfer den Kampf sucht, um
andere Menschen zu unterdrücken, sie zu verletzen. Es gibt verschieden
Möglichkeiten, diese Prägung auszuleben, den geistigen Kampf, den
körperlichen Kampf. W: Ja, das macht Sinn. Cl: Das hat aber meist nichts damit zu tun, wenn Du einen Zweikampf
ausfechtest, um herauszufinden, wer stärker ist. Das ist mehr eine
Egosache. W: Ich frage mich, kämpfen, wofür? Ist es überhaupt
vereinbar, wenn ich sage, ich kämpfe für etwas. Cl: Nur wenn es nicht nur Deinem Ego dient, sondern wenn Du es für -
sagen wir - Deine Mannschaft tust, wenn Du Dich im Prinzip für das
Wohlergehen Deiner Untergebenen vielleicht opferst, opfern aus dem
Grund, weil solche Kämpfe viel Energie kosten. Wenn es nur Deinem Ego
dient, dann ist der Kampf nutzlos. A: Es hört sich vielleicht unsinnig an, aber das Ego ist das größte
Hindernis. In der astralen Ebene hast Du noch in gewisser Hinsicht ein
Ego, der eine mehr, der andere weniger, je nachdem wie Du zu Lebzeiten
Dein Ego ausgelebt hast. Du kommst ja nicht hier an und bist plötzlich
ein anderer, sondern Du bist genau noch der, der Du warst. Und hier werden wir trainiert oder trainieren uns selbst, das Ego
abzulegen. Und das ist etwas, was der Grundstein dafür ist, daß Du dann
Dich weiterentwickelst in Deinem Bewußtsein, denn hier fängt nun die
echte Bewußtseinsentwicklung an. Alles andere war mehr Spielerei. Ja, generell ist es so, daß der springende Punkt das Ego ist.
Verbunden mit dem Ego sind die Gefühle, die Emotionen, die ein Mensch
hat, die beide für Euch sehr wichtig sind, besonders die Emotionen.
Diese werden hier eliminiert, aber nicht die Gefühle: Mitgefühl und die
Liebe. Ego und Emotion passen sehr gut zusammen. Gefühle würde ich
abgrenzen, diese werden hier trainiert, d.h. auf der einen Seite Ego und
Emotion abzulegen, auf der anderen Seite ist der Inhalt hier, Gefühle
wie Liebe und Mitgefühl zu trainieren, und zwar zu aktivieren, sozusagen
aus Dir herauszukitzeln. Sie sind ja wie alles vorhanden, es ist nicht
so, daß etwas hinzukommt. Es muß nur aktiviert werden, wie der kleine
vorhandene Docht, der dann, wenn er gebraucht wird, zu einer Flamme
aktiviert wird. Als Information ist die Flamme vorhanden, aber sie muß
aktiviert werden. Und so ist es hier, daß die Inhalte, die Bewußtseinsinhalte darauf
ausgelegt sind, Emotion und Ego zu eliminieren, Liebe und Mitgefühl zu
aktivieren. Du kannst es Dir ungefähr so vorstellen: Du hast nicht mehr das
Bedürfnis, einem anderen imponieren zu wollen mit Deinen Werten, es ist
nichts mehr vorhanden, und Du mußt auch nicht mehr dafür kämpfen. Der
Kampf hat aufgehört, er hat endlich aufgehört, wenn wir das als positiv
bewerten wollen, Du bist mit anderen Wesen im Einklang, Du mußt nicht
mehr um irgend etwas streiten, sondern Du bist in der Harmonie, so wie
Ihr sie Euch eigentlich irdisch wünscht, aber nicht in der Harmonie
leben könnt, weil nicht jeder mitspielt. Und auch Ihr selbst spielt oft
nicht mit, nur merkt Ihr es nicht. Jeder denkt vom anderen: dieser
spielt nicht mit, und aus diesem Grund habe ich keine Harmonie. Jeder
denkt so im Prinzip. Hier gibt es das nicht mehr, weil wir dann für nichts mehr kämpfen
müssen, nichts Materielles mehr, auch nicht für eine Ideologie. Wir sind
hier in Harmonie vereint, sind uns dessen bewußt und kämen niemals auf
die Idee, dagegen anzusteuern oder uns mit unserem eigenen Ego
durchzusetzen, weil es hier keinen Willen mehr gibt. Der Wille ist
eliminiert, indem das Ego eliminiert ist. Es bleibt nur noch der Wunsch nach Harmonie, und das ist kein Wille.
So wie Du sagst: ich will Harmonie, ist es schon falsch. E: Ist das auch verknüpft mit einem Gefühl der
größeren Freiheit oder einer sehr großen Freiheit? A: Ja, einer Freiheit, die Du aber nicht als Deine eigene Freiheit
empfindest, sondern die Du im Kollektiv hast. Wenn Du irdisch Dich frei
fühlst, hast Du einen Vorteil, Du fühlst Dich bevorteilt: ich bin frei,
andere sind nicht frei. Das ist hier nicht der Fall. Du siehst im Irdischen immer auch verbunden mit der Freiheit Deinen
eigenen Vorteil, und das ist durch das Ego verursacht. Es ist nichts
Negatives, das ist menschlich, das geht jedem so. Aber hier ist das
nicht mehr der Fall. Du lebst die Freiheit, ohne sie (uns einzeln)
bewußt zu machen, weil das schon wieder mit Ego zu tun hätte. E: Ja, da fehlen einfach die Begriffe. A: Es fehlen die Begriffe. Es ist so, daß wir dies nicht als
Pluspunkt empfinden, wollen wir es mal so ausdrücken, sondern es ist
dann eine Selbstverständlichkeit, die weder positiv noch negativ oder
besser als zu anderen Ebenen gesehen wird. Wenn Du in der Gruppe bist wie ich es war und auch noch bin, dann
hast Du schon zum größten Teil Dein Ego abgelegt, weil es nicht mehr
notwendig ist. In einer Gruppe, wo Du Anderen Hilfestellung leistest,
ist ein Ego nicht mehr vonnöten, es ist Ballast. Cl: Zunächst einmal, wie Adelheid hauptsächlich ausführte, ist es das
Ablegen des Egos, des Denkens an die eigene Identität im Vordergrund, an
die eigene Wirkung auf andere, was nur noch in bestimmten Bereichen in
der jenseitigen Welt eine Rolle spielt. Dieser zweite Übergang oder das zweite Sterben (Übergang von der
Astralwelt in die Geistige Welt), wenn Ihr so wollt, ist eine Loslösung
von diesen Attributen, die vorher noch wichtig waren. Der Unterschied
besteht darin, daß, wenn dieser Schritt vollzogen ist, es kein Zurück
mehr gibt. Du mußt nicht eine Eignungsprüfung ablegen oder dafür Dich besonders
angestrengt haben, es ist einfach eine automatische Angelegenheit, Dich
von Deinem Ego zu lösen, und das ist bei jedem Geistwesen verschieden. Ein Geistwesen, das zu irdischen Zeiten mit starkem Ego behaftet war,
hat möglicherweise ein wenig mehr Schwierigkeiten als ein Geistwesen,
für das das Ego eine untergeordnete Rolle gespielt hat. Das ist jedoch
keine Regel, es ist ein Erkennen hier, daß Du, wie Du schon sagtest,
möglicherweise dann etwas angenehmer lebst in den höheren Regionen,
jedoch angenehm nur in sofern, daß Du nicht mehr belastet bist mit
diesen irdischen Anhängseln, die in der Astralebene noch eine Rolle
spielen. Du kannst Dich anderen Dingen widmen, wie es Adelheid teils schon
erklärt hat, Du bist frei von den Fesseln des Egos. Ist hier noch eine
Erklärung notwendig? W: Ist dies schon zum Teil während eines irdischen
Lebens möglich? Cl: Vielleicht für Sekunden, aber nicht im alltäglichen Leben zu
erreichen. W: Nicht im alltäglichen Leben, hier gebe ich Dir
absolut Recht, aber, wenn jetzt jemand dem normalen Leben entflieht,
sich zurückzieht und lebt nur noch für sich, ein Einsiedler z.B., könnte
der dem nahekommen? Cl: Nahekommen, ja. Aber es ist immer noch das menschliche Ego
vorhanden. Es wird bis zum Tode vorhanden sein, auch bei einem
Einsiedler. Und zwar wird das Ego auch gesteuert durch die Angst. Auch
ein Einsiedler wird eine gewisse Angst nicht überwinden können, Angst um
sein Leben, Angst um das, was er gerade hat, und wenn es nur die
Einsiedelei ist. Es wird bis zu seinem Lebensende eine gewisse Angst,
etwas zu verlieren, vorhanden sein. E: Dazu habe ich eine Frage, Claudius. Dieser
Einsiedler als Beispiel genommen, ist ja in gewisser Weise, selbst, wenn
er versucht, die körperlichen oder materiellen Gegebenheiten zu
reduzieren – er kann ja nicht aus seinem Körper heraus – eigentlich
immer noch in dem Sinne ein Egoist, als daß er dann nicht mehr oder noch
nicht - wie Ihr das von drüben seht - in irgendeiner Gemeinschaft lebt. Cl: Ja, so könnte man es sehen. Es ist auch in der Einsiedelei ein
gewisser Egoismus vorhanden, denn der Mensch wird nicht zum Einsiedeln
geboren. Der Mensch wird geboren, innerhalb der Gemeinschaft
beizutragen. Der Einsiedler, der sich aus dieser Gemeinschaft
zurückzieht, ist in gewisser Hinsicht ein Egoist, wenn Du es so meinst.
So ist es. W: Ich möchte noch mal auf das Ego zurückkommen, das
Ablegen des Egos. Ich verstehe das so, daß es das Ego im Sinne eines
negativen Ausdrucks ist, daß man sich selbst abgrenzt, über andere
stellt und sich selbst wichtig nimmt. Das Ego als solches, daß Du immer
noch eine eigene Persönlichkeit bist, ist das noch vorhanden? Cl: Das ist selbstverständlich noch vorhanden bis zu einem gewissen
Maße, wenn es notwendig ist, sich herauszukristallisieren, wenn, wie in
unserem Falle, wir mit Euch sprechen. Wir sprechen dann zwar im Sinne
der Gemeinschaft, aber doch individuell. Das Ego im negativen Sinne, wie
Du sagst, ist gemeint. Als Mensch ist es ganz normal, Ihr könnt Euer Ego
nicht ablegen, Ihr könnt es nur reduzieren, d.h. innerhalb des Egos den
egoistischen Teil. Ihr könnt jedoch Euer Ego nicht vollständig
eliminieren, Ihr könnt es nur reduzieren. Und hier ist es eben möglich, diesen Teil vollständig zu eliminieren,
der sich über andere stellt, der seinen Vorteil sucht. Und dieser Teil
ist eben in der astralen Welt spiegelbildlich zur irdischen Welt noch
vorhanden, mehr oder weniger, je nachdem, in welche Bereiche Du
eintauchst. W: Ja. Die Möglichkeit der Umkehr oder des
Nichtwollens, daß man den Wunsch nicht mehr hat, wenn man den zweiten
Übergang vollzogen hat, kann man den sehen als nicht mehr rückgängig zu
machen, weil die Erkenntnis einfach vorhanden ist oder gibt es andere
Gründe? Cl: Du kannst eine Erkenntnis in der geistigen Welt nicht rückgängig
machen, so wie es auch bei Euch der Fall ist. Wenn Ihr erkannt habt,
könnt Ihr, selbst wenn Ihr wolltet, diese Erkenntnis nicht mehr
rückgängig machen. Ihr könnt entgegengesetzt handeln, das könnt Ihr,
aber die Erkenntnis selbst eliminieren könnt auch Ihr sie nicht. Ihr könnt nur gegen die Erkenntnis handeln, und auch hier wieder
vielleicht aus egoistischen Gründen heraus, was eben hier nicht mehr der
Fall ist. Du handelst nicht mehr zuwider der Erkenntnis, weil Dein Ego
eliminiert ist. Aus diesem Grunde wird ein Zuwiderhandeln nicht möglich
sein. Das ist kein Zwang, es ist ein Automatismus, ein - wenn Du so
willst - kosmisches Gesetz. Du benötigst, um der Erkenntnis zuwider zu
handeln, das Ego, das dann eliminiert ist. W: Die Motivation, daß man diesen Schritt geht, hängt
das mit der Erkenntnis zusammen, daß die Gemeinschaft mit anderen Zielen
ein höheres “Wohlbefinden“ erzeugt? Cl: Es ist ein Wohlbefinden nicht als einzelnes Wesen, es ist ein
Wohlbefinden in der Gemeinschaft. Ja, Du trägst dazu bei, daß die
Gemeinschaft wohler empfindet, wenn Du so willst. W: Erkennst Du Deine Rolle darin? Cl: Es ist keine Rolle direkt. W: Oder Deinen Beitrag, vielleicht besser? Cl: Ja, Du bist bereit, diesen Beitrag zu leisten, ohne dafür eine
Gegenleistung zu erwarten. Die Gegenleistung ist in diesem Moment nicht
wichtig, die Gegenleistung ist das Eins werden mit der Gemeinschaft, aber
nicht, daß Du dies, wie wir schon besprochen haben, als Belohnung für
Deinen Beitrag empfindest. W: Ist es die Harmonie? Cl: Die Harmonie, ja. Ein selbstloses Beisteuern, wenn Du so willst,
ohne mit Hader zurückzuschauen, denn Du hattest in allen Bereichen
Deinen Beitrag geleistet mit dem jeweiligen Bewußtsein, was Du geben
kannst, gegeben zu haben. Es ist nicht das Gefühl vorhanden, daß Du glaubst, Du mußt nun mehr
geben, denn dort, wo Du gerade aktivierst, gibst Du das, was Du geben
kannst. Und wenn es die unterste Stufe ist, dann gibst Du das, was Du
geben kannst, und es ist genau so wertvoll, was Du dort gibst wie das,
was Du dann nach diesem zweiten Übergang gibst. Ich glaube, es ist sehr schwer zu verstehen, daß hier von der Wertung
her keine Unterschiede gemacht werden darf, weil das das Bild der
jenseitigen Welt verzerren und wieder in irdische Formen bringen würde. W: Ich denke natürlich immer noch in irdischen
Begriffen. Das, was mir immer in den Sinn kommt, ist das Wort „Ziel“,
die gemeinsame Arbeit, die natürlich “zielgerichtet“ ist. Harmonie sehe
ich mehr als einen Zustand ohne Richtung. Ist das eine Harmonie in der
gemeinsamen Arbeit in Richtung eines Zieles? Cl: Selbstverständlich ist es für Euch das Ziel, das Ziel z.B. in
Harmonie zu leben, und Ihr projiziert diese Vorstellung in die
jenseitige Welt. Wir sprechen hier nicht von Ziel. So, wie es auch im Irdischen heißt
“Der Weg ist das Ziel“, ist der Weg von Wichtigkeit, nicht das Ziel. Und wenn Du niemals ankommst an einem bestimmten Ziel, ist dies nicht
von Wichtigkeit, sondern nur der Weg. Emotionen sind allerdings dann nicht mehr geeignet, wenn es in
Regionen geht, wo eben die irdischen Gepflogenheiten nicht mehr wichtig
sind, wo andere Dinge Vorrang haben, die rein geistiger Natur sind.
Emotionen können nur ausgelebt werden mit einem Ego. Und wenn dieses
abgelegt ist, sind Emotionen nicht mehr notwendig und auch nicht mehr
vorhanden. Cl: Die größte Hürde ist das Ego, nicht das Ich-Bewußtsein, sondern
das Ego, vom egoistischen Denken her, das ist die schwerste Hürde, und
das fängt in Eurer Welt an. Wenn Ihr dies bereits jetzt schon so weit
wie möglich ablegen könnt, dann habt Ihr es hier leichter. Ich kann es
Euch nur immer wieder sagen, es ist so. Das haben hier unsere Freunde
alle festgestellt, der eine mehr, der andere weniger. Das Ego ist die
größte Hürde. E: Wobei Adelheid in einem der letzten Gespräche
formuliert hat, daß dieser Übergang in die geistige Welt auch eine
Entlastung darstellt, in dem Sinne, daß die Belastung durch diese
materiellen Gegebenheiten, einfach wegfällt. Es ist ja eine Belastung. Cl: Es ist eine starke Belastung. Du wirst es feststellen, wenn Du
diesen Übergang geschafft hast, daß Du den zweiten Ballast von Dir
geworfen hast, einmal den ersten Ballast von Eurer Welt in die
jenseitige. Ihr erlebt die Schwerelosigkeit, aber, wenn Ihr dann von der
astralen in die geistige Welt übergeht, ist ein zweiter Ballast von Euch
genommen, und zwar, das Ego lastet, nicht kiloweise, aber es lastet in
gewisser Hinsicht. Der physische Körper lastet in Form von Kilogramm, vom Gewicht her,
aber das Ego in der Astralwelt lastet auf Euch in einer Form der
Beschränkung; es ist eine Beschränkung, das Ego. W: Ich kann den Ansatz mit den Impulsen schon
akzeptieren, besonders die momentanen Stimmungswechsel, diese spontanen
Stimmungswechsel. Cl: Ihr erhaltet beispielsweise einen Telefonanruf, ein Schriftstück,
oder etwas anderes passiert, und Eure Laune ist in diesem Moment dahin.
Ihr werdet durch eine Information von außen aus einem vielleicht
wunderbaren Erlebnis herausgerissen. Jetzt kommt es darauf an, ob es
etwas tatsächlich momentan Bedrohliches ist, oder ob es nur … W: … Ängste auslöst. Cl: … Ängste auslöst, ob es Euer Ego betrifft, daß möglicherweise
etwas entschieden wird, bei dem Eure Meinung nicht gefragt ist, usw.
Dies kann bei Euch sofort eine Mißstimmung hervorrufen. W: Das spielt immer eine Rolle. Cl: Ego spielt natürlich immer eine Rolle. Und dies sind dann diese
Dinge, die blockieren. Anstatt das Ego in diesem Moment zurückzustellen
und zu sagen, es wird schon alles so kommen wie es kommen muß,
unterwerft Ihr Euch in diesem Moment der Manipulation anderer, versteht
Ihr, was ich meine? Irgend jemand setzt ein Gerücht in die Welt oder stellt etwas in den
Raum, bei dem Ihr Euch mit Euren Egos aus irgendeinem Grund angegriffen
fühlt, Euer Stellenwert kam möglicherweise Eurer Meinung nach nicht
genug zur Geltung. Anstatt darüber zu lachen oder es zu ignorieren, zu
sagen, laß´ es kommen wie es kommt, haftet Ihr an diesem “Eindringling“
in Euer Leben. W: Das haben wir alle schon mehrfach erlebt, wie wir
auf bestimmte Verhaltensweisen anderer reagieren. Schwierig ist nur, das
abzustellen, und da kann uns natürlich helfen, gerade eine weitere Sicht
zu haben. Cl: … weitere Sicht zu haben insofern, darauf moderat zu reagieren,
damit es sich dann möglicherweise eher ins Positive nivelliert, als wenn
Ihr diese Ängste weiterhin schürt, die im Extremfall Realitäten schaffen
können in Verbindung mit Euren Partnern, gedanklichen Partnern, die
mental involviert sind. W: Die Frage ist ja, auf was spricht man an, warum
springt man an. Das frage ich mich oft. Cl: Es ist meist das Ego. Das Ego ist in den meisten Fällen im Spiel,
oder es sei denn, daß Ihr, sagen wir, Gerechtigkeitsempfinden habt. Das
ist dann oft eine spontane Reaktion, die dann nichts mit Ego unbedingt
zu tun hat, aber Ihr sprecht meist emotional auf etwas an, wenn es um
Euer eigenes Ego geht. W: Oder Ängste auftauchen, die man eigentlich gar
nicht haben möchte. Cl: Ängste haben auch wieder etwas mit Ego zu tun. W: Wenn Du um Deine Kinder Angst hast. CL. Ja, Du hast meist nur um Deine eigenen Kinder Angst. W: Das ist absolut richtig, es ist aber eine bestimmte
Art von Angst. Cl: Ich möchte nicht sagen, daß Menschen mit wenig ausgeprägtem Ego
weniger, keine Ängste haben. W: Wenn ich jetzt einem Stimmungswechsel unterliege
von weniger gut in Richtung Hochstimmung, dann bedankt man sich ja nicht
für die gute Stimmung, wenn man aber umgekehrt von jetzt auf die nächste
Sekunde in ein Stimmungstief fällt, … Cl: Dann entsteht eine Verlustangst. Du fühlst Dich in diesem Moment
einsam, weil beispielsweise, möglicherweise gerade Dein Ego angekratzt
wurde. W: Wenn wir das mal als Beispiel nehmen. Ich bekomme
einen Anruf, meine Stimmung verändert sich von Freude in Angst oder
Ärger. Ist das etwas, was dann auch in andere Existenzen Auswirkungen
hat? Cl: Ja, natürlich. Es kann enorme Auswirkungen haben, ganz besonders
bei emotionalen Stimmungslagen, und auch natürlich gefühlsmäßige
Stimmungen können enormen Einfluß haben auf andere Existenzen, bei all´
denen, die in diese Situation involviert sind, die aktuell ist. Und es
ist auch nicht so, daß Ihr Euer wahres Sein verbergen könnt.. W: Ja, das verstehe ich. Ich möchte noch einmal bei
dem bleiben, die Beeinflussung der anderen. Ich kann mir schlecht
vorstellen, daß sich jetzt die gesamte Menschheit schlecht fühlt, weil
ich mich schlecht fühle. Cl: Nein, nein. W: Ich nehme das Beispiel ganz bewußt. Es sind also
nur die, die mit mir in einer gewissen Weise … Cl: … in dieser Richtung verbunden sind. Sagen wir, Du bist in einer
parallelen Inkarnation in der gleichen oder ähnlichen Situation, dann
werden Deine Ängste, Deine Wut, Deine Gefühle und Emotionen, dort
aufgefangen und können möglicherweise die Stimmung verändern, sie müssen
es jedoch nicht. W: Es ist aber nur mein Selbst. Cl: Da jedoch ebenso zu dem Urheber Deiner Gefühle eine
Wechselwirkung vorhanden ist, wird auch er von den Auswirkungen
betroffen sein. E: Ja, ja, das stelle ich mir gerade vor, daß dies
nicht nur einseitig geht, sondern daß wir selber auch von den
Parallelwelten beeinflußt werden. Cl: Es ist oft so, daß Eure Stimmung momentan wechselt in Freude oder
auch in Traurigkeit oder in irgendwelche emotionalen Gefühle hinein; das
kann eine Auswirkung aus einer anderen Existenz sein. E: Ja, nun frag´ ich mich, was für uns überhaupt noch
übrig bleibt. Cl: Ja, das ist sehr schwierig zu definieren. Und hier kommt es
darauf an, wie Ihr Euch schützt, ganz besonders vor diesen negativen
Einflüssen und wie Ihr die positiven Einflüsse, die Euch nicht schaden,
aber auch nicht in übermäßig starke Gefühlsausbrüche kommen lassen,
verarbeitet. Eure extremen Gefühlsausbrüche haben oft den Ursprung in diesem
Leben. Jedoch können besonders die negativen Einflüsse, die Ihr erlebt,
wenn sie nicht von hier initiiert sind, aus einer parallelen Inkarnation
übernommen werden, weil das sogenannte “Negative“ Euch leichter
erreicht, da Ihr Menschen grundsätzlich dem Negativen eher ein Umfeld
bereitet, wie soll ich es ausdrücken, es Euch eher anspricht. Das ist
nun mal menschlich. So daß dies Euch leichter auch beeinflussen kann und Überreaktion
hineinbringt. Es kann natürlich auch sein, daß beides zusammenkommt. Es
kommt eine schlechte Stimmung zustande aufgrund eines Vorgangs, der um
Euch herum passiert und zusätzlich verstärkt wird durch Inspirationen
aus einer anderen Realität oder Welt, so daß beides zusammentrifft. Cl: Aber auch diese beiden, Jesus und Mutter Theresa, waren eben
Menschen, und auch sie hatten ihre üblichen menschlichen Eigenschaften,
wie Ihr wißt. Sie hatten vielleicht im minimalsten Sinne Ego, sie lebte
das Ego in geringster Quantität aus im Verhältnis zu dem üblichen
Verhalten der Menschen, wie Ihr, Eure Nachbarn, Eure Freunde usw. W: Wenn ich mal auf Christus zurückkomme als
Ausnahmepersönlichkeit oder Ausnahmewesen, dann ist das nicht nur, daß
er sein Ego minimal eingestuft hat, es kamen noch andere Dinge hinzu,
die ihn in die Nähe eines außerhalb des normalen Lebenden gebracht
haben, indem er z.B. heilen konnte, einen Toten angeblich wieder zum
Leben erweckt hat. Cl: Das sind Dinge, die zumindest nicht alltäglich
sind, die sonst bei kaum jemandem bekannt sind. D.h. hier kommen noch
Eigenschaften hinzu, die es zulassen, daß er in die Nähe des
Übernatürlichen hinein plaziert werden kann. Er hat die geistigen Kräfte entwickeln können, er war Heiler, er war
Medium, ganz besonders aus diesem Grund, weil er sein Ego zurückgestellt
hat. W: Es steht im Zusammenhang, daß das eine das andere
bedingt? Cl: Ja, natürlich, das ist ganz klar zu erkennen. Sowie Du Dein Ego
zurückstellen kannst und selbst wenige Bedürfnisse hast, bist Du voll –
wie soll ich sagen – auf das Geben ausgerichtet, und hier können geistig
spirituelle Kräfte besonders gut wirken. Das ist also eine Sache, die Hand in Hand geht, wenn Du so willst. Es
hat etwas mit dem Ego zu tun. Er war sich bewußt, daß das Ego hinderlich
ist, aber das sind eben Eigenschaften, die sehr selten vorkommen. Es war
ihm nicht wichtig, sich huldigen zu lassen. Auch Mutter Theresa, die
ähnlich strukturiert war, hatte sich bei einer Auszeichnung und
Preisvergabe nicht öffentlich lobpreisen lassen, sie war nicht einmal
anwesend, sie hatte ihrer Meinung nach Wichtigeres zu tun. Das hat nichts zu tun damit, daß diese Menschen trotz allem ihre
positiven und negativen Seiten nicht hätten, das wäre - sagen wir - auch
nicht adäquat, denn sonst würden diese Menschen wie Heilige umherlaufen. Es war einfach das Bewußtsein vorhanden zu erkennen, daß, wenn sie
ihr Ego zurückschrauben, sie weit mehr für die Allgemeinheit
bewerkstelligen können, weil sie Ihre Kraft und Energie dann eben hier
einfließen lassen konnten. Das Ego zu pflegen, raubt Euch eine ganze
Menge Kraft und Energie. Es ist nicht die Arbeit selbst, die Euch Eurer
Kraft beraubt, es ist Euer Ego in Verbindung mit der Arbeit. W: Ich kann das nachvollziehen. Es ist nur schwierig in dem System,
in dem wir leben, dann trotzdem noch eine Zufriedenheit zu finden; es
geht über die Anerkennung, die bei uns in einer Wettbewerbssituation
endet. Cl: Das ist wieder etwas, was Ihr aus Erfahrung heraus so seht. Wenn
ich nun Jesus als Beispiel nehme, der sein Ego vollkommen zurückgestellt
hat, hat er trotz allem die Anerkennung erhalten, … W: Ja. Cl: …, die er zwar nicht verlangt hat, aber die Anerkennung war
vorhanden. Ihr Menschen glaubt nur, daß Ihr, wenn Ihr Euer Ego einsetzt,
mehr erreicht. Das ist nur vordergründig der Fall, und das ist nur
wieder in Eurer Gesellschaftsordnung so. Ein Mensch, der im Verborgenen
agiert und sehr viel bewerkstelligt, erhält mehr zurück als er verlangt,
zwar vielleicht nicht in der Form, die ein Mensch in Eurer
Gesellschaftsordnung als Anerkennung erwartet und erhält, der sein Ego
stark nach außen trägt. Diese Anerkennung ist meist erzwungen und nicht ehrlich. Ein Mensch,
der aus dem Hintergrund agiert, ohne Herausstellung seiner Person,
erhält die ehrliche Anerkennung. Diese geht tiefer und ist viel mehr
wert. Aber das habt Ihr als Menschen in Eurer Gesellschaftsform total
übersehen. E: Könnte man denn diesen Zusammenhang als eine Art
übergeordnete kosmische “Regel“ oder sogar als eine Art Regel von
“spirituellem Gesetz“ bezeichnen? Cl: Wenn Du das möchtest, kannst Du das tun, es ist allerdings nicht
vielleicht als Gesetz von außen zu verstehen. Es ist ein verinnerlichtes
Gesetz, wenn Du so willst. Es ist etwas, was Du ganz alleine für Dich
erfährst und aktivierst, was Du vielleicht sogar erst später erfährst. Wenn Du ein Mensch bist, der mit Überzeugung zurückstehen kann mit
seinem Ego und trotzdem viel bewerkstelligst, wirst Du es noch zu dieser
Phase, zu dieser Zeit erleben, in der es stattfindet, sagen wir, im
Berufsleben oder zu anderen Gelegenheiten. Es gibt Menschen, die dies
bewußt einsetzen, bewußt, weil sie die Zusammenhänge erkannt haben. Sagen wir, ein Mensch, der sein Ego sehr nach außen stellt, erfährt
irgendwann durch ein prägnantes Erlebnis, daß er zwar, wenn er nach vorn
tritt und sich entsprechend präsentiert und darstellt, durch
Selbstdarstellung, daß die Resonanz, die er erfährt, ihm spirituell
nichts gibt, er erkennt die gespielte unechte Anerkennung. Wenn er das erkennt und die Strategie ändert, dann hat er erkannt,
daß er als informeller Führer im Prinzip, wenn er seine Rolle echt
spielt, wesentlich mehr wahre Anerkennung erfährt. Wenn er es ehrlich
verinnerlicht hat, dann ist das eine positive Sache für ihn. W: Ich glaube, das Entscheidende ist, wenn er es
verinnerlich hat, Cl: Er muß es verinnerlichen. W: … denn, wenn er es künstlich einsetzt, … Cl: … ist es sehr schwierig, es durchzuhalten. Es muß eine innere
Angelegenheit des Erkennens sein. Du kannst sagen, es ist ein
spirituelles Gesetz. Die Überzeugung muß aber, um dem gerecht zu werden,
tatsächlich von innen heraus kommen, es darf kein von außen provoziertes
Verhalten sein. Es muß einfach in Dir erwachen. W: Es muß stimmig sein. Cl: Es muß insgesamt mit Deinem Wesen in Einklang sein. E: Ich hatte ja das Wort “Gesetz“ schon etwas mit
Klammern versehen. Cl: Natürlich. E: Es scheint, anders formuliert, ein tieferer
Zusammenhang im gesamten Kosmos zu sein. Cl: Genau, so ist es. Jetzt war es bei Jesus so, daß er das nicht gespielt hat. Er war ein
Mensch, der spontan gehandelt hat, ohne lange zu überlegen, wie er nun
dasteht in der Menge, er hat einfach spontan gehandelt und auch
akzeptiert, wenn er gegen eine Wand lief oder wenn die Resonanz - sagen
wir - anders ausgefallen ist als vielleicht erwartet. Das hat seinem Ego
nicht geschadet. Er hat nicht vorher einkalkuliert, wie er wirken würde
oder wie er sich am besten verkaufen könnte. Es ist sehr schwierig, das
nachzuvollziehen. Es ist oft so, daß Menschen, die sehr naturverbunden sind, kein
großes Publikum um sich herum haben, vom Ego nicht viel wissen und
es nicht gebrauchen. Aber es kann auch sein, daß sich, wenn sie dann in
die Öffentlichkeit gestellt werden, diese Eigenschaft sich umkehrt, daß
sie sich sozusagen verführen lassen, wenn sie festgestellt haben, daß
das Ego momentan sehr viel Wirkung hat. Es muß, um umfassend wirkungsvoll zu sein, mit der gesamten Struktur
des Menschen übereinstimmen. Und man kann natürlich, wenn man die
Zusammenhänge erkannt hat als Mensch, hier ein wenig zusätzlich noch auf
sich selbst einwirken, wir haben schon öfters darüber gesprochen. Es ist
ein sehr interessantes Thema, eines unserer Hauptthemen hier, was
vielleicht schwer verständlich ist, aber das Ego ist nun mal der
springende Punkt. Wir haben schon öfters versucht, es Euch zu
vermitteln. E: Ja, das haben wir natürlich auch schon von der
Adelheid erfahren, daß dies bei Euch an der Grenze, beim Übergang in
“höhere“, in andere geistige Bereiche, daß dies dort verwirklicht wird. Cl: Bei uns findet dann eine Art Transformation statt, und wenn diese
Transformation im Ansatz bei Euch insgesamt nicht Fuß faßt – natürlich
reicht es nicht aus, sich nun mit dem Thema Ego zu befassen – sondern
solange bei Euch auf dieser Erde das Ego nicht insgesamt
zurückgeschraubt werden kann, kann die Menschheit sich nicht
transformieren. Es ist ein Hindernis, was auch, wenn Ihr recht überlegt,
was das Ego beinhaltet, wahrscheinlich schon Sinn macht. W: Hinderlich sind Interessen, Macht oder eine Art
Überlebensmechanismus. Cl: Wenn man so will, könnte man hier eher von der “Erbsünde“
sprechen, ich würde sagen, wenn überhaupt, dann stellt das Ego “die
Erbsünde“ dar. Ihr müßt bedenken, wer diskutiert überhaupt das Thema Ego. Man müßte
erst hier einmal der Menschheit die Problematik nahebringen; wem ist
überhaupt bewußt, was Ego ist? Zunächst wird wohl jeder von sich
behaupten, daß er ganz bestimmt nicht egoistisch ist. Jeder glaubt, daß
er ein ganz normales, gesundes, ausgeprägtes Ego besitzt. So ist es eben
nicht. Das Ego ist ja ein Mittel, Macht auszuüben, und wer möchte diese
schon aufgeben oder eingeschränkt haben. Es ist die Angst davor, die eigene Macht einzuschränken, und das ist
besonders im Berufsleben von Bedeutung, sagen wir im Privatleben
natürlich auch, aber doch nicht ganz so relevant. E: Wenn wir auf die sogenannte Evolution
zurückblicken, daß natürlich irgendwann in diesem Wesen, das heute als
Mensch bezeichnet wird, als Homo Sapiens, daß irgendwann natürlich diese
biologischen Komponenten, die zum Überleben erforderlich sind, eine
tragende Rolle gespielt haben, d.h. um zu überleben, mußten diese
Menschen der Frühzeit noch in irgendeiner Weise kämpfen, daß sich das
aber bis heute so gesteigert hat, daß es in einen Luxus hineinläuft, der
im Grunde genommen völlig sinnlos ist. Diese Menschen kämpfen ja gar
nicht mehr um ihre Existenz, sie kämpfen gar nicht mehr um ihr Dasein
oder Notwendigkeiten, sondern es ist einfach purer Luxus, es ist einfach
Machtstreben. Cl: Ja, Ego und Macht. Bei den Urmenschen, die um ihr Überleben
kämpfen mußten, war es ähnlich wie es in der Tierwelt ist. Und das hat
sich natürlich bis heute in, wie Du sagst, Luxus- und Machtstreben
hineingesteigert. Das Problem ist, daß gerade diejenigen, die hier ganz
besonders dieses Ego ausgeprägt haben, im Prinzip spirituell, geistig
gesehen, auf einer sehr niedrigen Stufe stehen. Sie sind der Meinung,
daß sie mit ihren Machtgelüsten zu den Höherstehenden in Eurer
Gesellschaft gehören, nur weil sie die Macht und finanzielle Mittel
haben. Aber im Prinzip sind sie eigentlich insgesamt gesehen an unterster
Stelle. Natürlich nutzt das jemandem, der nun nichts zu knabbern hat, im
Moment nichts, wenn man ihm sagt, vielleicht gehört Du aber zu den
vielleicht geistig höher Stehenden, und dieser Spruch kommt nicht von
ungefähr: “Die Letzten werden die Ersten sein“. Das ist eigentlich in
diese Richtung auszulegen, daß der Mensch, der ganz besonders in der
Gesellschaftsform an oberster Stelle steht, der letzte sein wird, der
wahrscheinlich - sagen wir - in die geistigen Sphären eintauchen wird. Nur ist ihm das zu Lebzeiten nicht bewußt, und er würde es auch nicht
glauben wollen, aber es wird sicherlich so sein, und das könnte dann ein
Trost für alle anderen sein, die gesellschaftlich unterlegen bzw. ein
mögliches Machtstreben nicht ausleben. Wie bereits erwähnt, gibt es eben auch natürlich Menschen, die, wenn
sie in die Position kommen, Macht auszuüben, die ihnen vorher versagt
war, plötzlich dann auch zu diesen Übergriffen neigen, die sie vorher
verurteilt haben. So daß man immer auch seine eigene Denkweise
beleuchten muß und sich hinterfragen muß, wie würde ich in dieser
Situation handeln, wenn ich in dieser Machtposition wäre. Versteht Ihr,
was ich meine? W: Die Verführung. Cl: Die Verführung ist sehr groß in Eurer Welt, was diese Übergriffe
betrifft. Ich sage absichtlich Übergriffe, weil, es ist ein Übergreifen,
wenn manche auf Kosten anderer im Luxus schwelgen und nicht sehr viel
oder nichts vielleicht dazu beigetragen haben, ein anderer jedoch zur
gleichen Zeit kaum etwas zu knabbern hat. Das sind Übergriffe aus
unserer Sicht, aber sie sind eben möglich und auch erlaubt. Das muß eben
dann jeder für sich selbst verantworten. Spätestens wenn manch einer nach dem Übergang seinen eigenen
Lebensfilm sieht, wird er erkennen, in welchem maßlosen Übereifer er
sich selbst in die nun mißliche Lage gebracht hat. E: Es ist ja nun eigentlich, wie Ihr immer sagt, im
engeren Sinne, kein schuldhaftes Verhalten, denn wenn man dann versucht
zurückzugehen und nach Ursachen zu fragen, wie kommt denn ein Mensch in
eine solche Situation, dann kann man das am Ende manchem Verbrecher im
engeren Sinne nicht vorwerfen, sondern wir müssen das einfach als
Tatbestand assoziieren. Cl: Das ist genau das, was ich zu Anfang sagte. Wenn nun mal der
Kosmos, wenn Ihr so wollt, all´ diese Möglichkeiten zum Ausleben zur
Verfügung stellt, kann der Mensch nicht als großer Sünder dastehen, wenn
er diese Möglichkeiten wahrnimmt. Für manchen Menschen mag sich dies nun im Sinne der Gerechtigkeit unsinnig anhören, aber es ist nun einmal so, und es steht jedem frei, die Möglichkeiten eben zu verwirklichen und wahrzunehmen, die ausgebreitet vor ihm zur Bedienung bereit liegen. Es ist die Struktur des Menschen selbst, die seine Position in der
Gesellschaft bestimmt. Und dazu gehört eine Portion Ego. Wenn Euch das
bewußt ist, könnt Ihr dies regeln. Aber das Ego bewußt total zu
unterdrücken, wäre falsch, denn Ihr würdet nicht Euer wahres Sein zum
Ausdruck bringen. Noch einmal zurückzukommen auf die Menschen, die vielleicht nicht im
Rampenlicht stehen oder im Vordergrund. Sie haben das gleiche Ego,
versuchen jedoch dieses, da sie möglicherweise als Persönlichkeit nicht
anerkannt sind, auf eine andere Weise auszuleben. Diese Menschen sind
oft sehr untertänig. Das Motiv der Untertänigkeit ist jedoch meist keine
reine Bescheidenheit, das Motiv ist das Ego. In dieser Untertänigkeit
wollen sie das erreichen, was der andere, der automatisch im Rampenlicht
steht, schon erreicht hat. So daß jeder Mensch in gewisser Hinsicht dieses Ego, dieses
menschliche Ego innehat. Wie gesagt, wenn man es jedoch erkannt hat, ist
es eine interessante Aufgabe, sich selbst zu analysieren, zu
hinterfragen: was sind meine wahren Motive? Und es ist auch nicht
nachteilig, der Mensch braucht diese Eigenschaft, denn es regelt sich
alles von selbst. Es hat keinen Sinn, sein Ego zu unterdrücken, wenn Du
damit dann nicht zufrieden bist, wenn Du dann unglücklich bist, weil Du
Dich dann vielleicht zurückgesetzt fühlst. Nun hat es auch keinen Sinn, das Ego zu nähren. Ein bewußtes Ego kann
sehr sinnvoll eingesetzt werden. Ihr müßt Euch nur über Eure Motive
bewußt sein, die Ihr verfolgt. Hier bei uns ist das kein Problem mehr, hier hat sich bei jedem
Einzelnen ein Bewußtsein herauskristallisiert, das ohne Ego auskommt. Es
ist nicht mehr vonnöten. Es gibt hier keine standesgemäßen Umstände
mehr, egal wer hier, wenn Ihr so wollt, zusammen an einem Tisch sitzt.
Der irdische Stand ist nur noch interessant, um auszutauschen, um
Information auszutauschen, denn ein Mensch, der zu irdischen Zeiten ein
sehr schweres Leben gehabt hat, weil er vielleicht körperlich sehr hart
arbeiten mußte, hat in diesem Leben Information gesammelt oder
Erfahrungen, die anderen hier zugute kommen, die ein solches Leben nicht
erfahren haben, und umgekehrt. Das Ego selbst ist nichts Greifbares, es ist eine Geisteshaltung,
eine Geistesbestimmung. Wenn Ihr damit, wie gesagt, sinnvoll umgeht,
kann es zu Eurem Nutzen sein. Auch Altersweisheit hat etwas mit Ego zu
tun. Und im Alter sollte man sich bewußt grundsätzlich ein wenig von
seinem Ego lösen, es ist dann (der Umgang mit anderen Menschen)
leichter. Und glaubt mir, wenn Ihr das tut, es wird bemerkt. Vielleicht nicht
bewußt von anderen Menschen, aber es wird unbewußt registriert und
honoriert, weil der andere in diesem Moment, wenn Ihr Euer Ego
zurückstellt, sich ein wenig mehr Euch nähern kann. Ich weiß nicht, ob Ihr versteht, was ich damit meine. W: Ich glaube, ich verstehe, was Du meinst, ich kann
es annehmen, weil auch die Barriere, die vielleicht gar nicht bewußt
errichtet ist, auf diese Art und Weise reduziert wird. Cl: Ja, Ihr habt heute morgen darüber gesprochen. Und man setzt sich
durch das Ego automatisch über den anderen, ohne daß es Euch bewußt
wird. Geht Ihr ein wenig zurück, gebt Ihr dem anderen die Möglichkeit,
ein wenig mehr aus sich herauszugehen, einen Schritt vorwärts zu gehen. Das solltet Ihr immer bedenken, ganz egal, auch wenn Du das Ego noch
so gut einpackst, der andere fühlt sich Dir unterlegen. Das sollte nicht
sein, der andere soll niemals glauben, daß Du im Stande höher stehst. Er sollte anerkennen können, daß Du ihm etwas vermittelst, was er
nicht weiß, aber wenn dann Bewunderung kommt, hat Dein Ego das erreicht,
was es erreiche wollte. Laßt Euch nicht bewundern, ganz egal, um was
es geht, denn dann hat Euer Ego sein wahres Ziel erreicht. Versucht, den Menschen auf die gleiche Ebene zu heben, indem Ihr ihn
nicht als jemanden behandelt, der das nicht kann, was Ihr könnt, egal,
wie gesagt, auf welchem Gebiet. Und das ist das, was wir hier
praktizieren. Es ist sehr schwierig, weil die Welt nun mal - insgesamt
gesehen - egoistisch ausgelegt ist und sehr wenig Verständnis für das
Umfeld eines anderen Menschen vorhanden ist. Der Mensch beleuchtet immer
nur sein eigenes Umfeld und macht sich sehr wenig Gedanken darüber, wie
der andere wirklich fühlt, was einen anderen Menschen vielleicht auch
aufbauen würde. Und möglicherweise kann man hier sehr viel bewegen,
indem man das eigene Ego zurückstellt. Wenn beispielsweise jemand, der es sich leisten kann, fünf Autos in
der Garage stehen hat. Was ist sein Motiv? Er wird Dir spontan
antworten: ich habe Spaß daran. Das ist nur ein Aspekt, das Motiv ist
immer das Ego. Und er macht sich nur vordergründig Freunde, die ihn
bewundern, die ihn teils neidvoll bewundern, aber wahre Freunde macht er
sich nicht. Immer ein wenig tiefstapeln, so wir Ihr es nennt. Die Briten nennen
es “Understatement“, und ihnen ist das quasi angeboren, wenn Ihr so
wollt. Dort ist es so, daß derjenige, der sich nicht so präsentiert wie
er es vielleicht aufgrund seiner Mittel und Möglichkeiten könnte, das
nicht tut und nicht tun muß, weil der andere seinen Stand kennt, es ist
nicht nötig, zu brillieren. Das ist nun mal auf dem Kontinent ein wenig
anders. Selbst derjenige, von dem man weiß, daß er über gewisse Mittel
verfügt, beleuchtet zusätzlich zu seiner eigenen Person seinen Besitz.
Das ist eine Sache des Egos. E: Ja, ich denke die ganze Zeit schon, etwas weiter
zurückgehend in den Ausführungen, daß dieses Ego etwas zu tun hat mit
Abgrenzung. Es ist jetzt auch mehrfach von Dir angesprochen worden, daß
wir natürlich einerseits diese Abgrenzung als bedauerlich empfinden, daß
wir auf der anderen Seite diese Abgrenzung auch benötigen, um uns selbst
als getrennte Wesen aufrecht zu erhalten. Cl: Das ist eben diese Gratwanderung. Die Menschen, die sich
besonders abgrenzen, wollen natürlich dem anderen signalisieren,
zwischen uns ist ein “Graben“. Dies zu überwinden ist die Gratwanderung.
Natürlich kannst Du nicht jeden ... d.h. Du kannst nicht auf ein Niveau
herabsteigen, auf dem Du Dich nicht wohlfühlst. Das ist nicht damit
gemeint. Aber eine gewisse Bescheidenheit, und hier spreche ich Euch
nicht direkt persönlich an, sondern generell, eine gewisse
Bescheidenheit ist immer angebracht, wenn Menschen mit Euch zusammen
sind, deren Horizont nicht so weit reicht wie der Eure. Ihr könntet aber nicht, wenn wir es so wollen, auf ein “niederes
Niveau“ gehen, was den Geist betrifft, auf die “primitive“ Stufe, das
ist nicht damit gemeint, hier solltet Ihr Euch abgrenzen. Es ist immer auch das Problem, es kommt darauf, mit wem Ihr es zutun
habt. Es ergibt keinen Fluß, wenn Ihr mit Menschen zusammen seid, die
Euch nach dem Munde reden, weil Ihr in einer Position “über ihnen“ seid.
Diese Menschen nutzen Euch nicht viel. Es ist ein momentanes
Glücksgefühl vielleicht, aber dies bringt Euch nicht weiter. Egal, um was es nun geht, es ist oft ein wunderbares Gefühl, wenn Ihr
erkennt, es stellt sich jemand bewußt unter Euch, egal auf welchem
Gebiet, und wie gesagt sei es nur in alltäglichen, banalen Handlungen
wie Kochen, Nähen oder sonst etwas. Hier kommt dieses Ego richtig zum
Vorschein und das natürlich noch stärker, wenn es um geistige Bereiche
geht. W: Das Ego zu reduzieren oder sich zurückzunehmen ist
natürlich immer einfacher aus der Position der Stärke heraus. Cl: Natürlich. W: In einer Situation, wo zwei im Wettbewerb stehen,
ist das Ego wesentlich dominanter und auch wichtiger, wer sich dann
durchsetzt. Ich meine, von oben kommend kann man es leichter tun, aus
der Position der Stärke heraus. Cl: Ja, natürlich kommt auch noch hinzu, ein Mensch, der vielleicht
von seiner körperlichen Veranlagung her anderen Menschen ansehnlich
erscheint, über eine stattliche Erscheinung verfügt, alle Vorteile nach
Euren Begriffen als Persönlichkeit hat, er hat es einfacher, sein Ego
zurückzunehmen, wollen wir es so sagen. Jemand, der nie selbstbewußt gelebt hat, wird immer sein Ego mehr
herauszustellen. Es sind auch die Umstände, wie Du auch vom Elternhaus
geprägt wurdest. Und es wird derjenige, der in einem Elternhaus groß
geworden ist, das ihn von vorn herein in bestimmte gesellschaftliche
Verpflichtungen eingebunden hat, möglicherweise durch entsprechende
Erziehung sein Ego mehr zurückstellen können, weil er schon alleine
durch seine natürliche, persönliche Ausstrahlung wirkt. Er braucht dann
nicht mehr unbedingt seine Privilegien, seine Titel herauszustellen. Und
von diesem Menschen wirst Du sagen, er hat eine fantastische
Ausstrahlung, die nicht von seinem Ego bestimmt ist. Und wenn ihm dies bewußt ist, daß er vielleicht mehr dadurch bei den
Menschen anerkannt ist, wenn er sein Ego zurückstellt, wird er es tun,
auch natürlich wieder aus dem Motiv heraus, das Motiv, Menschen zu
erreichen, was dann wiederum ein lauteres Motiv sein kann. Ein Mensch, der nach Afrika geht, um Menschen zu helfen, Ärzte, sie
tun dies nicht unbedingt, um nachher großartig dazustehen, ganz im
Gegenteil, sie tun es oft tatsächlich aus Selbstlosigkeit heraus, weil
sie kaum dafür honoriert werden. Es werden kaum Mittel hierfür zur
Verfügung gestellt. Hier könntest Du sagen, es handelt ein Mensch weitgehend ohne Ego,
ohne auf der Bühne zu stehen und dafür honoriert zu werden. Warum tut er
dies? Auch er hat ein Motiv, es ist einfach das innere Bedürfnis, das
Mitgefühl. Mitgefühl ist auch ein Motiv, aber es ist weitgehend ohne
Ego. W: Das kann ich nachvollziehen, ich habe gerade an
Rettungskräfte gedacht, die ja auch ihr Leben auf das Spiel setzen,
beispielsweise im Rettungshubschrauber. Diese werden nachher auch nicht
gefeiert, sondern sie verschwinden anonym. Cl: Sie verschwinden anonym, obwohl sie ihr eigenes Leben aufs Spiel
setzen. Das ist eine Sache des Mitgefühls, und natürlich, es ist auch
ein Motiv dahinter. Motiv-los kann auf Eurer Ebene kein Mensch handeln. W: Es ist die Dankbarkeit eines Geretteten, oder auch
beim Arzt, der dankbare Blick eines Kindes, dies sind in gewisser Weise
auch Belohnungen. Cl: Ja, ich sagte weitgehend Ego-los, ganz ist Euer Ego niemals
ausgeschaltet. |